24 Dezember 2015
Dunkle, leuchtende Kinderaugen vor der Kreissporthalle Olpe. Viele Kids voller Erwartung, was sich da vor ihnen abspielt. Immer größer wird der Haufen, der zunächst an Müll erinnert. Doch dann sortieren Volleyballerinnen des VC SFG Olpe und Basketballer des TVO Biggesee das Durcheinander, packen große blaue Müllsäcke aus und entwirren das Chaos. Bunte Bälle unterschiedlichster Art, Badminton- und Tischtennisschläger, Inliner, Hüpfbälle, Springseile und vieles mehr, was nicht nur das Kinderherz begehrt.
All diese Utensilien mit einem hohen Aufforderungscharakter haben die Initiatoren einer Aktion, die Schule machen soll, nun an den DRK-Kreisverband Olpe übergeben. „Wir wollen Vorbild sein für Vereine, Privatpersonen und Unternehmen, weitere Sportgeräte zu sammeln und zu spenden“, erläutert Thomas Schürholz und blickt auf die Anfänge der Idee zurück: „Auf unserer gemeinsamen Weihnachtsfeier wurde diese Idee geboren und innerhalb von nur rund zehn Tagen in die Tat umgesetzt.“
Kein Wunder, dass sich die Jüngsten, die den Kriegswirren aus Syrien, Afghanistan, aber auch aus dem Irak entkommen konnten, zunächst zögerlich, dann aber doch sehr schnell die Geräte in Augenschein und schließlich in die Hand nahmen. „Wir sind für jede Hilfe und Unterstützung dankbar, und das sind diese Kinder, aber auch Jugendliche und manche Erwachsene umso mehr“, bedankte sich Jan-Uwe Völker, Einrichtungsleiter des DRK-Kreisverbandes Olpe.
In Abwesenheit des Vorstandes des DRK-Kreisverbandes, Albert Kattwinkel und Torsten Tillmann – „sie waren leider verhindert“ (Völker) – dankte der für Olpe und Attendorn zuständige Einrichtungsleiter den Initiatoren der Spendenaktion. „Es geht nicht nur um Unterkunft, Ernährung und Kleidung für die Grundversorgung“, so Völker weiter, „ebenso wichtig sind auch Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, erfüllen doch gerade Spiel und Sport eine wichtige integrative Funktion auch innerhalb der Flüchtlingsgruppen.“
Mit der Sozialbetreuerin Jenny Püttmann und dem Verwaltungsspezialisten Sebastian Brynckman waren weitere hauptamtliche Mitarbeiter des DRK-Kreisverbands vor Ort und gaben Einblick in ihre Arbeit. Sie sind nur zwei von rund je zwanzig Helfern in den drei großen Notunterkünften in Drolshagen, Attendorn und Olpe, die in kürzester Zeit für geordnete Abläufe in den Einrichtungen sorgen, wenn neue Busse traumatisierte Erwachsene mit ihren Kindern vorübergehend untergebracht werden.
Während so manche der Spielgeräte den Kids noch unbekannt sind, werden vor allem Bälle in Beschlag genommen. Helfer bringen derweil andere Utensilien schon in einen zentralen Raum der Kreissporthalle, der extra dafür geräumt wurde. Doch während die derzeitigen Nutznießer schon in Kürze Olpe verlassen werden, könnten sich die Nachfolger in der Halle auf die Sportgeräte freuen – wenn sie es wüssten. „Wir brauchen aber noch mehr, das soll nur der Anfang sein“, erklären unisono Thomas Schürholz (TVO Biggesee) und Jan-Uwe Völker vom DRK.
Initiatoren:
TVO Biggesee / VC SFG Olpe
Thomas Schürholz (TVOB)
Daniel Baethchke (TVOB)
Nicole Laskowski (SFG)
Kathrin Springmann (SFG)
Natascha Kempf-Dornseifer (SFG)
Sarah Wolfschläger (SFG)
Volker Pullmann für die Westfalenpost