30 September 2017
Viel Schweiß fließt bei den Volleyballerinnen des Regionalliga-Aufsteigers vom VC SFG Olpe.
Bälle knallen auf den Boden, Schmettern und Blocken. Und dann wieder Aufschlag-Annahme. Und noch einmal. Und noch einmal. „Das ist doch das A und O des Spiels. Klappt beides, ist das doch schon die halbe Miete“, impft Trainer Tom Brinkmann immer wieder seinen Mädels ein.
Ein mutiger Start: Drei Abgängen steht ausschließlich Nachschub aus den eigenen Reihen gegenüber. „Ich bin kein Freund, nach einem Aufstieg das Personal auszutauschen“, sieht der sportliche Leiter im zweiten Jahr nicht unbedingt Handlungsbedarf zu einer möglichen Verstärkung zumal es schwierig ist, fertige Volleyballerinnen in die Diaspora zu locken.
„Wir haben den Aufstieg mit eigenen Mitteln geschafft. Die Mannschaft hat großes Potenzial und die nachrückenden Youngster werden sich den neuen Anforderungen anpassen“, hat Brinkmann volles Vertrauen in seinen neuen Kader, der größtenteils der alte ist. Auf Laura Schriewer musste der Coach schon in der letzten Saison häufiger verzichten. Verletzungen, aber auch die Entfernung zum Studienort Düsseldorf waren oft Ursachen für ihre rückläufigen Einsätze.
Sehr bedauert wird der Weggang von Carolin Herget. Erst im Vorjahr kam die aus der Region Marburg stammende und sehr erfahrene Universalspielerin nach Olpe. Die Lehrerin für Englisch und Sport fand eine Anstellung am St. Franziskus-Gymnasium und eine Volleyball-Gemeinschaft, in der sie sich sofort sehr wohl fühlte. Eine Integration der Hessin war nicht notwendig – sie war sofort mittendrin. Doch jetzt hat sie kurzfristig die Schule gewechselt. „Caro vermisst die Mannschaft“, gab der Trainer ein wenig vom Innenleben der Sympathieträgerin preis, „aber damit müssen wir jetzt klarkommen.“ Evelyne Soemer wechselt innerhalb des Vereins und soll nach überstandener Verletzung den Verbandsligisten SFG II verstärken.
Anja Kempny, die in Siegen studiert und privat näher an Dresselndorf dran ist, wird aber weiterhin dem Verein zur Verfügung stehen. „Sie ist für unsere Mitte eine wichtige Personalie“, weist Brinkmann auf ihren hohen Stellenwert hin, „ich hoffe, sie bleibt.“
Mit Clara Wübbecke (Mitte) und Annika Seidel (Zuspiel) werden zwei Nachwuchskräfte im neuen Kader stehen. „Clara ist sehr athletisch und lernt unheimlich schnell“, ist sich Brinkmann sicher, dass sich die „neue Mitte“ gut einfügen wird. „Sie passt gut rein und wird eine tragende Rolle spielen.“ Auch auf Annika Seidel hält er große Stücke. „Sie muss zwar noch viel dazulernen, ist aber sehr talentiert und hat großes Potenzial.“ Dani Wiegel wird sich „unter Familienberücksichtigung“ als Teilzeitkraft zur Verfügung stellen.
Saisonziel? Da hat der Coach seine ganz eigene Meinung. „Zu sagen nicht absteigen zu wollen ist dummes Zeug. Das heißt doch, ich gebe mich mit dem Minimum zufrieden. Wir können auf dem Niveau mitspielen und Paroli bieten. Die Regionalliga ist eine Wundertüte.“
Seinen Optimismus bezieht Tom Brinkmann auch aus diversen Testspielen, wie gegen Zweitliga-Absteiger RC Sorpesee. Große Stücke hält der Cheftrainer von seinem „Co“: „Sebastian Kühlmann wird mich unterstützen und als ehemaliger Zuspieler kann er viel Kompetenz einbringen.“
Nachdem der erste Spieltag verlegt wurde, beginnt für SFG die Saison mit einem Auswärtsspiel in Münster. Es gab viel Wirbel im Vorfeld in Münster – kann USC II nach dem Abstieg nun doch in der 2. Bundesliga wieder antreten? Oder 3. Liga oder doch „nur“ Regionalliga? Die Frage ist geklärt. Einen stärkeren Gegner kann sich SFG-Coach Tom Brinkmann kaum wünschen. Münster will auf jeden Fall wieder nach oben.