05 Oktober 2016
Alle Hoffnungen und Wünsche sind am frühen Sonntagabend in Erfüllung gegangen: Drei-Punkte-Sieg und Tabellenführung. Auch wenn es nicht ganz der Krimi war – wenn es dann heißt „Ende gut, alles gut“ sind Spielerinnen und Fans auch mit etwas weniger Zittern zufrieden. Mit 3:1 (23:25,25:11,25:21,25:22) behielten die Volleyballerinnen des VC SFG Olpe in der Oberliga relativ deutlich die Oberhand über den Erkelenzer VV, der mit lautstarkem Anhang angerückt war. Aber nach dem Auftakterfolg war auch der Rückhalt im SFG-Lager erneut sehr groß – die Volleyballfamilie hat sich wieder einmal als Einheit erwiesen.
Aufsteiger Erkelenz beim Absteiger Olpe: das hörte sich nach klaren Verhältnissen an. Doch das war es erwartungsgemäß nicht, auch wenn die Gastgeberinnen zunächst schnell mit 7:1 vorn lagen. Doch als bei 7:6 für eine Gästespielerin nach Kreuzbandriss die Partie beendet war, schien das eher die SFG-Mädels zu lähmen. Mit 23:25 schafften die Gäste zunächst die Satzführung.
„Diesen Ausfall konnten wir letztlich nicht kompensieren, auch wenn wir die Leistung von Olpe anerkennen müssen“, bedauerte der Gäste-Trainer, der aber mit seiner Truppe trotz der Niederlage insgesamt zufrieden war, das frühzeitige Ausscheiden seiner Stammspielerin. „Unsere Kapazitäten sind begrenzt. Olpe war uns auch physisch deutlich überlegen.“
„Im zweiten Satz konnten wir den Zuschauern endlich schönen und attraktiven Volleyball bieten“, freute sich SFG-Coach Tom Brinkmann über die drei Punkte: „Tabellenführer, was wollen wir mehr.“ Ganz wichtig war dieser Erfolg vor allem für das Selbstvertrauen einer Mannschaft, die „zwei Jahre lang nur einen auf den Deckel bekam“.
„Wir haben das Spiel mit dem Kopf gewonnen“, so Mannschaftsführerin Sarah Wolfschläger, die bei ihrer Mannschaft wieder mentale Stärke feststellte und selbst eine engagierte Leistung ablieferte. „Es ist ein gutes Gefühl, dass wir auch wieder gewinnen können. Die Unterstützung der Fans war richtig klasse.“ Vorsitzende Claudia Dietzmann äußerte nur kurz: „Ich bin stolz auf die Mädels, und außerdem ist der Sonntagsbann gebrochen.“
Trainer Tom Brinkmann thematisierte zunächst das „Problem Aufschläge“: „Nach einer Fehlangabe schleicht sich sofort der nächste Fehler ein, das darf nicht sein. Da müssen die Alarmglocken klingeln und es muss der nächste Punkt gemacht werden. Daran arbeiten wir. Erfreulich, dass wir dieses Mal nach eigener Abwehr sofort zum erfolgreichen Gegenangriff übergingen. Da wurde nicht nur reagiert, sondern auch sofort wieder die Initiative ergriffen.“
An zwei Siege in Folge konnte sich keine der Franziskus-Damen mehr erinnern. Und dass nun damit sogar die Tabellenführung verbunden ist, ist eine schöne Momentaufnahme, mehr aber nicht. Der Blick auf die Tabelle sagt alles: die ersten Fünf sind gerade mal einen Punkt voneinander getrennt. Diese Liga verspricht Spannung bis zum Ende. Aber zunächst einmal sind die Brinkmann-Schützlinge gut dabei, mehr aber auch noch nicht.
Der Kader: Kristin Bürger, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Alex Kauschke, Anja Kempny, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Laura Schriewer, Evelyne Soemer, Kathrin Springmann, Daniela Wiegel, Sarah Wolfschläger