12 Oktober 2014
Wer auf Grund des guten Saisonstarts gegen Nienburg nun gegen den SV Blauweiß Dingden gekommen ist, war natürlich ebenso enttäuscht wie die „Stammkundschaft“. Mit 0:3 (19:25, 20:25, 17:25) hatten die Mädels des VC SFG Olpe doch sehr deutlich das Nachsehen und vergaben darüber hinaus die fast einmalige Chance, zumindest vorübergehend – zum ersten Mal in der Geschichte von SFG – in der Dritten Liga die Tabellenführung zu übernehmen.
Platz im Mittelfeld möglichDoch trotz der klaren Niederlage wagte SFG-Trainer Michael Jürgens eine optimistische Prognose und relativierte sein vor Wochen proklamiertes Saisonziel „Klassenerhalt“: „Die Partie war sicher nicht das, was wir können. Es war natürlich auch nicht vergleichbar mit dem Spiel gegen Nienburg. Aber wir lieferten in der letzten Saison sehr viele schlechtere Spiele ab als heute. Das Mittelfeld ist möglich.“Der Mann glaubt also an seine Mannschaft, deckt aber auch unmissverständlich Fehlerpunkte auf, die gegen die Gäste vom Niederrhein unübersehbar waren. Kritik Nummer 1: der Aufschlag. Zwanzig Fehlangaben in drei Sätzen sind einfach zu viel. Zweitens: der Angriff blieb oft wirkungslos, zu wenig Druck. Drittens: die beiden Angriffsreihen wiesen an diesem Tag zu große Leistungsunterschiede auf. Viertens: die Annahme blieb ebenfalls unter ihren Möglichkeiten.
Aber der Gegner war auch ein anderer als in der Vorwoche. Die blauweißen Damen haben einen durchweg großen und vor allem gleichmäßig starken Kader. Zum Druck am Netz, ob Block oder Angriff, kam eine ganz starke Abwehr, die sich zeitweilig als Gummiwand herausstellte.
Dazu kommt grundsätzlich der starke Nachwuchs. Dingden spielt in der Oberliga, da werden junge Spielerinnen frühzeitig stark gefordert und sind eher in hochklassigen Ligen wie Liga Drei integrierbar.
Das Fehlen von Louise Seidl will Jürgens nicht gelten lassen. Die schwächere Annahme, überhaupt die zu hohe Quote an Eigenfehlern können nicht auf die Abwesenheit der „Neuen“ zurückgeführt werden, ebenso wenig der Ausfall der erkrankten Caro Clemens. An diesen Personalien zeigt sich ein weiterer Schwachpunkt: sieben einsatzfähige Mädels plus zwei Libera. „Da haben wir einfach kaum Wechselmöglichkeiten, wenn es mal nicht so läuft“, sieht Jürgens zu Recht quantitative Probleme. Aber möglicher Nachwuchs für die Erste spielt in der Landesliga: Zwei Klassen tiefer als Dingden 2.
Auch wenn die SFG-Damen vielleicht zu euphorisiert waren und der Tritt auf die Euphoriebremse durch ihren Coach keine besondere Wirkung zeigte: Dingden sorgte für einen erheblichen Dämpfer. Hoffentlich mit der entsprechenden Wirkung bei den Jürgens-Schützlingen. „Aber die Mädels haben nie den Kopf hängen lassen, wollten vielleicht auch manchmal zu viel und dann geht das erst recht schief“, so Jürgens abschließend und sah in Sarah Wolfschläger wie auch Nicole Laskowski zwei Spielerinnen, die etwas über dem Durchschnitt lagen.
Es spielten: Kristin Bürger, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Anja Kempny, Tina Kubina, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Laura Schriewer und Sarah Wolfschläger.