15 Januar 2018
Es bleibt dabei – bis auf eine Ausnahme der bisherigen zehn Spiele konnten die Regionalliga-Volleyballerinnen des VC SFG Olpe immer den dritten Satz für sich entscheiden. Lediglich beim Schlusslicht TV Gladbeck 2 gelang dies am letzten Spieltag vor Weihnachten nicht. Dieses Spiel endete nach einer desolaten Vorstellung beim Schlusslicht mit 1:3. Doch davon sprach niemand mehr nach dem Start ins neue Jahr.
Nach dem Trainerwechsel in der Weihnachtspause waren die Fans gespannt, wie sich die Mannschaft gegen den Tabellenführer USC Münster 2 präsentieren würde. Das Ergebnis mit 1:3 (21:25,12:25,25:14,16:25) war eindeutig, aber die Leistung lässt hoffen. Wie sich die von den beiden Co-Trainern Tina Kubina und Sebastian Kühlmann betreute Truppe gegen den hohen Favoriten verkaufte, war aller Ehren wert. Als wäre eine Zentnerlast von ihnen gefallen, boten sie Münster Paroli, wenngleich die individuelle Klasse der Münsteranerinnen unbestritten ist. Der USC-Express ist auf dem Weg in die Dritte Liga nicht zu stoppen.
„Wir hatten taktisch vieles geändert. Wir wollten vor allem im Angriff variabler auftreten, und das ist uns ganz gut gelungen“, freute sich Tina Kubina trotz der Niederlage über die wiedergewonnene Spielfreude. Clara Wübbeke und Michelle Langer setzten die klaren Vorgaben nicht nur des Betreuerteams um, da spürte man auch die Handschrift des Interimstrainers Pascall Reiß. „Sie hatten von uns individualtaktische Maßgaben erhalten, und das funktionierte“ (Sebastian Kühlmann).
Da bereits mit dem Aufschlag viel Druck erzeugt wurde – „Wir haben Münster zeitweilig ganz schön geärgert“ (Kubina) – lagen die Gäste nach Anpfiff der Partie schnell mit 0:7 hinten. Aber es war auch klar, dass das nicht gehalten werden konnte. Mit zwei frühen Auszeiten bei 0:3 und 0:7 zog der USC-Coach die Reißleine. So kippten die Gäste den Satz noch mit 25:21 und setzten sich im zweiten Durchgang deutlich mit 25:12 durch.
Aber es sprach für die Moral von SFG, dass sie nicht einbrachen, sondern weiter dagegenhielten und sogar mit 25:14 den dritten Satz für sich entschieden. Mentalität und Körpersprache waren eine ganz andere als zuletzt in Gladbeck. „Wir konnten unsere positive Stimmung bis zum Ende demonstrieren“, drückte Mannschaftsführerin Julia Demmerling das neue Selbstvertrauen aus und hob die Ruhe und Gelassenheit hervor, die das Duo am Spielfeldrand ausstrahlte..
Den positiven Auftritt honorierten auch die Fans, die die leidenschaftlich kämpfenden Mädels lautstark unterstützten. Wann hatte man das in der SFG-Halle schon einmal erlebt, dass die Mannschaft trotz einer klaren Niederlage mit lang anhaltendem Beifall verabschiedet wurde. Es war fast ein Aufbruch in eine neue Zeit.
Vom Sponsor Mennekes waren mit Christoph Epe und Christopher Mennekes zwei führende Köpfe des Unternehmens vor Ort und konnten sich von dem Willen und der Einsatzbereitschaft der Truppe überzeugen – sicher zwei Attribute, die auch der Firma gut zu Gesicht stehen.. „Das hat mich beeindruckt, ich komme bestimmt wieder“, ließ Christopher Mennekes durchblicken.
Und doch sind die Lobeshymnen wenig wert, wenn nicht jetzt dringend Punkte im Abstiegskampf hinzukommen. Am Freitag muss SFG zum Nachholspiel nach Lüdinghausen, und am Sonntag geht es regulär beim Tabellenzweiten SG Langenfeld weiter. „Drei Punkte aus beiden Spielen hat Pascall (Reiß, der neue Trainer, d.Red.) gefordert“, nimmt Julia Demmerling sich und die Mannschaft in die Pflicht.
SFG: Kristin Bürger, Julia Demmerling, Anna Harnischmacher, Alexandra Kauschke, Anja Kempny, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Katrin Schürholz, Annika Seidel, Dani Wiegel und Clara Wübbeke.