SFG 1 verliert wegen zu hoher Eigenfehlerquote

10 Oktober 2017

Der Stachel der Enttäuschung sitzt tief. Und für Tom Brinkmann, Trainer des Regionalligisten VC SFG Olpe, gibt es nach dem 1:3 (21:25,18:25,26:24,18:25) gegen die SG Langenfeld viel Gesprächsbedarf. „Nein, die Gesprächszeit wird nicht länger dauern als die Trainingsarbeit. Das wird ein Lehrervortrag ohne Diskussion“, gibt der Coach die Direktive deutlich vor.

Die Gäste agierten sehr strukturiert und routiniert, während sich bei SFG die Fehler in allen Teilelementen des Spiels wie ein roter Faden durch die Partie zogen. „Es begann doch schon mit dem Aufschlag“, monierte Brinkmann. „Da gab es eine klare Vorgabe und die wurde nicht eingehalten. Die Schwachstellen in der gegnerischen Annahme wurden nicht gefunden, es mangelte an der Zielgenauigkeit.“

Und genau das erleichterte der sicheren Langenfelder Annahme einen einfachen Pass zur Zuspielerin, die ohne Probleme variantenreich ihre Angreiferinnen einsetzen konnte. „Der Aufschlag war eine Katastrophe. Kannst du mit dem Aufschlag keinen Druck erzeugen, bist du sofort im Hintertreffen“, war dem SFG-Trainer der Ärger auch am Tag danach deutlich anzuhören.

Wie „dramatisch schlecht“ (Brinkmann) die einzelnen Sätze begannen, zeigt sich in den Auszeiten. „Ich hatte doch fast immer bei maximal fünfzehn Punkten bereits meine beiden Auszeiten genommen, doch die Reißleine zog nicht. In den verlorenen Sätzen waren ja höchstens zwei Rotationen vorbei. Da wurden so viele Dinge falsch gemacht, die für sich sprachen.“

Besondere Höhepunkte im Verlauf der Begegnung hatten Seltenheitswert. Immerhin: im letztlich erfolgreichen dritten Satz (26:24) wehrten die SFG-Damen einen Matchball ab, bevor sie selbst den ersten Satzball nutzen konnten. Doch die vor allem vom Publikum erhoffte Wende trat nicht ein. Apropos Publikum: an den Fans lag es nicht. Wenn immer sich Hoffnung breit machte, waren Trommel und Anfeuerung unüberhörbar.

Dass der Gästeerfolg verdient ist – „ohne Wenn und Aber“ (Brinkmann – versteht sich am Rande. „Verlieren ist für  mich kein Problem, aber die Leistung muss stimmen. Und die stimmte an diesem Abend einfach nicht. Es macht mich richtig traurig, weil die verlorenen Sätze zu deutlich waren. Was wir falsch gemacht haben, hat Langenfeld gut gemacht. So einfach ist das.“

Für Brinkmann war es ein „kollektives Versagen, vielleicht mit Ausnahme von Sarah (Wolfschläger, d.Red.) und mit Abstrichen Kathrin Schürholz“. Bereits am Wochenende ist doppelte Wiedergutmachung möglich – und notwendig. Am Samstag steht das planmäßige Spiel gegen Geldern an, und am Sonntag folgt in eigener Halle (17 Uhr) das Nachholspiel gegen TV Gladbeck 2.

Es spielten: Kristin Bürger, Julia Demmerling, Alex Kauschke, Anja Kempny, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Katrin Schürholz, Annika Seidel, Daniele Wiegel, Sarh Wolfschläger, Clara Wübbeke.