22 November 2013
Samstagabend, 20 Uhr, beste Sendezeit, die Programmvorschau zeigte „Daumen oben“, also beste Unterhaltung. Und bei den Zuschauern wurde wie bei „Wetten dass…“ nur um die Höhe des Sieges gewettet. Doch die Gäste von SSF Fortuna Bonn spielten wohl mit, hielten sich aber nicht an die Wetten. Denn es war Dritte Liga und nicht Zweites Programm. Der VC SFG Olpe kassierte am Ende eine dicke Ohrfeige mit 0:3 (25:27,12:25,21:25) gegen die Damen der Schwimmsportfreunde vom Rhein.
Doch ins Schwimmen kamen lediglich die Gastgeberinnen, die zwischenzeitlich von allen guten Geistern verlassen zu sein schienen. Und doch gab es Phasen, in denen zumindest beim wieder sehr zahlreich erschienenen und auch erwartungsvollen Publikum Hoffnung aufkam. Beispiele: Erster Satz 9:5 SFG, dann plötzlich neun Punkte in Serie für die Gäste, doch die SFG-Mädels kamen zurück, 22:20 und dann doch 25:27. Nächster Beleg im dritten Durchgang: 6:0 SFG, doch über 10:10 zeichnete sich langsam, aber sicher das Ende ab. Es wurde kein Selbstvertrauen aufgebaut.
Die Gründe für das Debakel in eigener Halle lassen sich schnell aufzählen. Bonn konnte fast fehlerfrei agieren, weil Olpe den Gästen in die Karten spielte. SFG ohne Druck, ohne Ideen, auch Abstimmungsprobleme, Bonn dagegen konnte aus der sicheren Annahme heraus viel Druck am Netz aufbauen. Und da der SSF-Block den Damen von Trainer Michael Jürgens oft frühzeitig den Schneid abkaufte, war spätestens mit dem zweiten Satz die Partie praktisch gelaufen.
„Wir haben uns selbst geschlagen“ – das war eine These, die Trainer und Spielerinnen fast unisono nach Spielschluss äußerten. So war es auch, Bonn konnte fast nach Belieben schalten und walten, SFG hatte außer Verzweiflung nicht viel entgegenzusetzen. Diese Selbsterkenntnis sollte aber auch Anlass sein zur Besserung. Es wird aber auch deutlich, dass der Aderlass vor allem im Zuspielbereich nicht von Null auf Hundert zu lösen ist. Und daran will und muss die ganze Mannschaft einschließlich Trainer arbeiten.
„Wir wussten schon vor dem Saisonstart, dass wir nach dem halben Umbruch werden Lehrgeld zahlen müssen“, wollte auch Michael Jürgens nichts beschönigen, „aber nicht gerade gegen Bonn oder andere Gegner, die für uns durchaus schlagbar sind. Doch bei der heutigen Fehlerquote und Blockschwäche dürfen wir uns nicht beschweren, dass wir am Ende mit leeren Händen da standen.“
SFG1: Kristin Bürger, Carolin Clemens, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Tami Heide, Anja Kempny, Michelle Langer, Janina Mester, Margarete Piatek, Laura Schriewer, Sarah Wolfschläger, Alexandra Kauschke.