12 März 2019
„Das war ein richtig gutes Spiel, eines der besten in dieser Saison überhaupt“, war Michael Jürgens auch am Tag danach noch euphorisch über das, was seine Damen am Samstag abgeliefert haben. Grund für seine Gefühlslage war das 3:1 (25:23,25:20,18:25,25:12) beim Vierten der Liga, dem TSV Bayer Dormagen.
Dabei kann man aus den einzelnen Satzergebnissen dieses Innenleben nicht unbedingt herauslesen, am ehesten noch aus dem vierten Satz (25:12). Ehe sich die Gastgeberinnen versahen, führten die SFG-Mädels schnell mit 7:1, davon allein fünf Punkte dank eines starken Blocks. Dormagen kam dann zwar wieder ran, „aber ich hatte nie das Gefühl, dass da was schiefgeht“.
Wichtiger für den SFG-Coach war die Erkenntnis, dass die letzten Trainingseinheiten gefruchtet haben: „Wir hatten zuletzt über Außen Probleme.“ Und da stand jetzt unser Block gut, egal, wer gerade auf der Vier stand, Kristin Bürger oder Lea Uebach. Und da gerade Kristin Bürger einen Sahnetag erwischt hatte, schlug es immer wieder bei Dormagen ein.
Doch nach dem zweiten Satz kam es zunächst mal wieder anders als gedacht. „Wir gehen jetzt schnell aus der Halle“, gestand Michael Jürgens seine Gedanken nach dem 2:0 ein, doch dem machte Dormagen vor allem mit starken Aufschlagserie ein jähes Ende. Immerhin: bei 12:23 rissen sich die Gäste wieder zusammen, ohne das 18:25 noch verhindern zu können.
„Wir haben aber den Schwung in den vierten Satz mitgenommen, wir waren jetzt sehr dominant“, und der Coach zeigte auch viel Respekt vor seinen Mädels, dass sie nach dem kurzen Tief viel Moral zeigten. Wichtig war für Jürgens, dass er sich auf seine „Alternativen“ verlassen kann: beim Zuspiel Alina Schulzki für Annika Seidel, auf Diagonal Maria Burghaus für Daria Knorn und in der Annahme Katharina Fink für Lea Uebach.
Beim „Most Valuable Player“ geriet der SFG-Trainer ins Grübeln: „Eigentlich dachte ich erst an Kristin, aber letztlich war es das gesamte Team. Es hatte sich ohne mich zusammengesetzt, über ihre Situation gesprochen und heraus kam eine zweihundertprozentige Steigerung, was an der Körpersprache schon erkennbar war.“
SFG 1: Kristin Bürger, Maria Burghaus, Katharina Fink, Daria Knorn, Lea Kühr, Claudia Radeke, Annika Seidel, Clara Strunk, Lea Uebach, Clara Wübbeke, Alina Schulzki, Anna Sondermann.
Das Ergebnis überraschte nicht, doch wie sich die Damen von SFG-2-Trainer Masoud Shafeh beim 0:3 (16:25,20:25,21:25) gegen Spitzenreiter Bayer Leverkusen aus der Affäre zogen, war aller Ehren wert. Sie hatten keine ernsthafte Chance, aber sie verstanden es, den Gästen oft Paroli zu bieten. Lange Ballwechsel, spektakuläre Abwehraktionen, unermüdlicher Kampfgeist veranlassten die Fans immer wieder zu Sonderapplaus für die Underdogs. Absteigen? Ja, aber ehrenvoll – und genau dies beherzigten sie bis zum letzten Ballwechsel.
SFG 2: Adriana Sondermann, Ann-Sophie Alfes, Julia Demmerling, Antonia Häner, Anna-Lena Knoll, Sabrina Küppers, Linnea Schneider, Anna Schrage, Katrin Schürholz.