20 Februar 2013
Wenn die Volleyballerinnen des VC SFG Olpe am Sonntagnachmittag in der niedersächsischen Kreisstadt Cloppenburg antreten, befinden sie sich in einer Niederung. Volleyballspezifisch dagegen ist der gastgebende TV Cloppenburg ganz oben anzusiedeln, schließlich haben die TVC-Damen noch beste Aussichten, Meister der Dritten Liga West zu werden.
Die Titelentscheidung haben die Cloppenburgerinnen selbst in der Hand, denn am letzten Spieltag empfangen sie den derzeitigen Spitzenreiter RC Borken-Hoxfeld. Und diesen finalen Abschluss der Saison wollen sich die „Oldenburger Münsterländerinnen“ nicht durch die Gäste aus dem südlichen Sauerland verderben lassen.
So gesehen sind also die Rollen klar verteilt: hier der aufstiegsambitionierte TV Cloppenburg, dort der Tabellenvierte aus Olpe, der jenseits von Gut und Böse ist. Doch man kann es auch anders sehen: Cloppenburg muss gewinnen, während Olpe völlig unbeschwert aufspielen kann. Der Druck lastet eindeutig auf den Gastgeberinnen, und darin sieht auch SFG-Trainer Michael Jürgens die Chance für seine Truppe: „Wir hatten Cloppenburg beim knappen 2:3 schon im Hinspiel am Rande einer Niederlage. Ich rechne mit einem Spiel auf Augenhöhe, dessen Ende offen ist.“
Nach zuletzt zwei Siegen ist der Optimismus von Michael Jürgens nicht unberechtigt, auch wenn er weiß, dass Cloppenburg ein anderes Kaliber ist als die letzten beiden Gegner Langenfeld und Bonn. Doch seine Mädels sind im Aufwind und sicher ebenso hoch motiviert wie die Gastgeberinnen. „Wir wollen den Favoriten einfach nur etwas ärgern,“ baut Jürgens seine Damen auch mental auf ohne sie unnötig unter Druck zu setzen.
Zuspielerin Christina Brüser befindet sich nach einer „kranken“ Woche wieder auf dem Wege der Besserung und konnte ab Mittwoch wieder trainieren. In den vier Übungseinheiten zuvor war es Michael Jürgens nur möglich, Aufschlag-Annahme-Übungen durchzuführen, da auch die zweite Zuspielerin Lisa Busch durch ihren beruflichen Wechsel nach Aachen nur noch freitags zum Training zur Verfügung steht.
„Ein gezieltes Training in Sachen Angriffskombinationen war daher nicht machbar, doch andererseits sind ja gerade Aufschlag-Annahme das Kernelement des Spiels,“ verdeutlicht Jürgens den Stellenwert dieser Teilkomponente. Es ist aber auch oft ein Kernproblem. „Gerade Cloppenburg beginnt die Spieleröffnung äußerst druckvoll, und da sind unsere Annahmespielerinnen schon gefragt,“ denkt der SFG-Coach auch an das Hinspiel zurück.