23 Januar 2018
Als wollten sie die aufmunternden Worte ihres „Ersatztrainers“ Pascall Reiß nach dem ernüchternden 0:3 in Lüdinghausen bestätigen („die Mannschaft ist intakt, sie lebt“), landeten die Regionalliga-Volleyballerinnen des VC SFG Olpe beim Tabellenzweiten SG Langenfeld einen mehr als nur überraschenden Erfolg. Das 3:2 (25:22,20:25,19:25,25:23,16:14) war das Resultat einer unglaublichen Trotzreaktion nicht nur nach der Pleite im Münsterland, sondern vor allem nach dem Ausfall von Clara Wübbeke.
„Zum Erfolg hat uns heute vor allem der große Kampfgeist und ein unbedingter Siegeswille geführt. Nach der Hiobsbotschaft von Clara waren sich alle einig: Jetzt erst recht.“ Dieses Statement von Mannschaftsführerin Julia Demmerling ist zugleich eine Aussage, dass die Mannschaft den Kampf um den Klassenerhalt voll angenommen hat – und ihn erfolgreich zu Ende führen will.
Eine psychologische Grundlage war wohl auch, dass der Kader mit Rike Imhäuser, Anna Sondermann, Lea Kühr und Annika Seidel aus der Zweiten aufgefüllt werden konnte. „Sie hatten unmittelbar zuvor erst ein Fünf-Satz-Spiel in Köln hinter sich“, zollte Trainerin Tina Kubina ihnen höchstes Lob, „auch wenn nur Rike zwischenzeitlich Einsätze bekam, so war es doch wichtig für den Fall der Fälle.“
In allen wesentlichen Teilelementen wie Aufschlag, Annahme Block, Zuspiel und Angriff waren deutliche Verbesserungen erkennbar. „Ich hatte immer ein gutes Gefühl, auch wenn im Angriff manchmal die letzte Konsequenz fehlte,“ so Tina Kubina weiter und freute sich über die nicht so druckvollen Angaben des Gegners. „Da dann die Annahme stimmte, konnten wir variabel angreifen, und wenn der Ball vom Gegner nochmal zurückkam, so klappte es beim zweiten oder dritten Versuch.“
Dass der Erfolg sicher auch etwas glücklich war, wollten weder die Trainerin noch die Mannschaftsführerin verschweigen. „In einem engen Tie-Break entscheidet eigentlich immer das Glück“, so die beiden Frontfrauen unsisono. Umso größer der Jubel nach dem 16:14. „Jetzt ist einmal Durchatmen angesagt. Es war auch ein Sieg der großen Homogenität.“
Der Weg zum rettenden Ufer ist in Sichtweite – und es ist doch ein langer Weg. Herten, Aachen und Köln liegen nur noch zwei, drei und vier Punkte vor SFG. Aber unmöglich ist jetzt nichts mehr. Eine wichtige Personalie unterstützt die Moral der Truppe. „Mit Dani (Wiegel, d.Red.) hat sich die routinierte Mittelblockerin bis zum Saisonende noch einmal voll in den Dienst der Mannschaft gestellt und will trotz familiärer Belastung Training und Spiele durchziehen“, berichtete die Trainerin mit großer Erleichterung die Zusage der „Mitte“.
Der Kader am Sonntag: Kristin Bürger, Julia Demmerling, Anna Harnischmacher, Alexandra Kauschke, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Katrin Schürholz, Annika Seidel, Daniela Wiegel, Anja Kempny, Rike Imhäuser, Anna Sondemrann, Lea Kühr.