28 November 2016
Die Rassberg-Sporthalle in Neunkirchen-Salchendorf war fest in Olper Hand. Und das nicht nur sportlich beim 3:0 (25:22,25:22,25:16) der Volleyballerinnen des VC SFG Olpe beim VTV Freier Grund, sondern auch akustisch. Mit dem unerwartet glatten Erfolg bauten die Damen von SFG-Trainer Tom Brinkmann ihre Tabellenführung in der Oberliga auf vier Punkte aus und können nach dem ersten Drittel der Saison relativ gelassen den weiteren Prüfungen entgegensehen.
Nur einmal musste Brinkmann die Reißleine ziehen, und das sehr schnell. Nach den ersten Ballwechseln nahm der SFG-Coach bei 0:4 sofort eine Auszeit. „Da musste ich Verschiebungen in der Annahme vornehmen, das haben die Mädels, auch im Bewusstsein der eigenen Stärke, sehr gut umgesetzt.“ Die Annahme hat sich von Spiel zu Spiel verbessert, fuhr Tom Brinkmann fort und sah in dem ungewohnt großen Ausmaß der Halle einen Grund für die Startschwierigkeiten.
Dabei wusste der Coach noch kurz vor dem Spieltag nicht, ob er sechs voll einsatzfähige Kräfte zur Verfügung habe. Zuspielerin Alex Kauschke verletzt, Dani Wiegel krank, Sarah Wolfschläger angeschlagen – die Liste der Wackelkandidaten war lang. „Ich hatte weniger Zweifel am Sieg als vielmehr an einem gesunden Kader.“
Doch die Gäste traten dann sehr kompakt und selbstbewusst auf, ließen bei den zahlreichen Fans kaum einen Zweifel am Sieger aufkommen. „Die Stimmung war einfach nur geil, das puschte uns zusätzlich auf“, strahlte Neuzugang Caro Herget nach ihrem ersten Spiel über die volle Distanz – sie musste Alex Kauschke als Zuspielerin ersetzen.
Brinkmann hatte für die Position des Zuspiels die Qual der Wahl. Mit Kathrin Springmann verwies er auf eine „gelernte“ Zuspielerin, „die zuletzt gute Fortschritte im Training gemacht hatte. Aber ich musste in Anbetracht der großgewachsenen gegnerischen Angreiferinnen im Block dagegen halten, und da hat Caro Vorteile. Es war eine Entscheidung nicht gegen Kathrin.“ Wohl dem, der trotz des Ausfalls von Zuspielerin Nummer Eins diese Probleme hat.
„Der Favorit hat gewonnen“, resümierte Ali Terkowsky, Trainer des Fusionsvereins. „Es war mir im Vorfeld klar, dass es schwer wird. Olpe ist individuell einfach besser besetzt. Zwei Sätze hat man jedoch keinen Unterschied gesehen. Gegen einen solchen Gegner muss man hundert Prozent geben. Ich kann nicht zufrieden sein, weil nicht alle ihre Top-Leistung brachten.“
Ob es die Brisanz eines Derbys war, ob es die Tabellensituation war – Fakt ist, dass rund 120 Zuschauer auf der Tribüne mitfieberten. „Sonst verlieren sich vielleicht dreißig, vierzig Zuschauer auf der Tribüne“, so Marita Terkowsky (VTV). Allen voran waren es zahlreiche Fans aus Olpe, die für echte Heimatmosphäre sorgten. „Hier regiert das S-F-G“, war von den Ultras unüberhörbar. Und das ist sicher auch ein Pfund für die weitere Saison.
Es spielten: Kristin Bürger, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Carolin Herget, Anja Kempny, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Evelyne Soemer, Kathrin Springmann, Sarah Wolfschläger, Laura Schriewer, Dani Wiegel.