04 Januar 2018
Stell dir vor: du wachst morgens auf und denkst, das war alles nur ein schlechter Traum, beim Schlusslicht nach „desolater Leistung“ (Trainer Tom Brinkmann) 1:3 verloren. Aber das war es nicht, und der böse Traum ging weiter. „Damit ist die Abstiegsfrage geklärt: Gladbeck und wir. Ja, ich bin richtig wütend, ernüchtert“, erzählte Brinkmann auch am Tag danach. Schlecht geschlafen habe er. „Es war das erste Spiel der Rückrunde, und bei allem Respekt vor Gladbeck – gegen diesen Gegner holen alle anderen Mannschaften Punkte.“
Aber das 1:3 (25:22,17:25,23:25,20:25) der Regionalliga-Volleyballerinnen des VC SFG Olpe in der Artur-Schirrmacher-Halle in Gladbeck war kein Traum, es war bittere Wirklichkeit. Und mit der desolaten Vorstellung seiner Truppe hatte Brinkmann auch nicht so ganz Unrecht.
Bereits die Anfangsphase war Unsicherheit pur. Schnelles 6:1 für SFG. Grund: hohe Eigenfehlerquote der Gastgeberinnen. Doch da passten sich die SFG-Damen umgehend an. 8:9, Gladbeck vorne. Dann wieder 14:9 für SFG. Die Brinkmann-Mädels konnten die Fünf-, Sechs-Punkte Führung lange halten, bevor Gladbeck langsam stabiler wurde. Am Ende aber blieben den Gästen bis zum 25:22 noch drei Punkte Vorsprung. Der erste Schritt Richtung Anschluss ans Mittelfeld schien geschafft.
Was dann folgte sei im Stenogramm beschrieben. 3:0 Olpe, dann 4:11. Starke TVG-Blocks. Schlechte SFG-Annahme auf Grund druckvoller, gefährlicher Gladbecker Angaben. Das fehlte SFG. Folge: 17:25. Der Anfang vom Ende? Auch der Start im folgenden Satz in Kurzform. 3:6 aus SFG-Sicht, dann aber 9:6 für Olpe.
Kristin Bürger punktet mit dem Mut der Verzweiflung, auch Sarah Wolfschläger versucht alles. Gladbeck hilft in dieser Phase teilweise tatkräftig mit, die Olper Führung zu halten. 22:17 für die Brinkmann-Truppe, die Satzführung ist nah. Und dann ging’s ganz schnell bergab. „Da wurde bei der Passverteilung der immer wiederkehrende Fehler gemacht, dass die kleinste Angreiferin den Ball gegen die größte Blockspielerin bekommt“, schilderte Brinkmann den Knackpunkt und deutet eine gewisse Lernunwilligkeit an. Es folgte das 23:25. Unverständlich. Tristesse macht sich breit.
Das abschließende 20:25 war die logische Konsequenz – nicht nur in diesem Spiel, sondern vor allem auch durch die Trainingsbeteiligung. „Dieses Spiel war das Resultat der Trainingsleistungen. Mit nur acht Spielerinnen kannst du nicht die notwendigen Elemente üben.“ Und jetzt? „Erst mal Trainingspause. Für Dienstag kamen schon einige Absagen, am Donnerstag findet ein vereinsinternes Turnier statt.“
Ein „weiter so“ kann es für Tom Brinkmann nicht geben. Der Klassenerhalt, den er nach dieser Vorstellung stark infrage stellt, ist jedoch mit entsprechender Einstellung noch nicht abzuschreiben. Drei Punkte Rückstand zum Nicht-Relegationsplatz sind erreichbar, wenn …
SFG-Kader: Kristin Bürger, Julia Demmerling, Anna Harnischmacher, Alexandra Kauschke, Anja Kempny, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Katrin Schürholz, Sarah Wolfschläger und Clara Wübbeke.