31 März 2017
Es war eine ungewohnte Atmosphäre, die sich in der Hildener Sporthalle schnell bemerkbar machte. Und der Stolperstart der SFG-Damen trug zum frühen Stimmungshoch der heimischen Fans bei. Zwei Sätze sahen die Gäste vom VC SFG Olpe ihre Felle davon schwimmen, ehe sie mit 3:2 (16:25,17:25,25:21,25:15,15:9) doch noch den Hildener AT bezwingen konnten.
„Ihr seid Erster, und keiner weiß warum“ sangen die wenigen Zuschauer auf der Tribüne. Etwas Häme war schon dabei – und doch: sie hatten damit zumindest zwei Sätze lang Recht. Da wollte und konnte auch Tom Brinkmann, Trainer der Olper Volleyballerinnen, nichts beschönigen. Und es dauerte quälend lange, ehe sich die Handvoll SFG-Fans mit lautstarker Unterstützung bemerkbar machten – am Ende aber mit Erfolg. Zu desolat war die Anfangsphase der Gäste, die mit zwei Satzverlusten bestraft wurde.
„Wir hatten eine unterirdisch schlechte Annahme“, legte Mannschaftsführerin Sarah Wolfschläger unmittelbar nach dem Ende den Finger in die offene Wunde. Der SFG-Coach hatte schon beim Aufwärmen das Gefühl, dass da die „letzte Bereitschaft“ fehlte. „Wir haben bereits kurz nach dem 4:1-Start die Chance vertan, uns frühzeitig abzusetzen“, begann Brinkmann seine Analyse.
Er listete eine Fehlerkette auf, die mit der schwachen Annahme begann, sich über fehlenden Angriffsdruck fortsetze, Blockschwäche offenbarte und leichte „Dankebälle“ nicht genutzt werden konnten. „Das brachte dem Gegner ganz schnell Oberwasser und mündete schließlich in zwei deutliche Satzverluste.“ Es waren offensichtlich noch zwei Sätze notwendig, um sich von der Pleite gegen Freier Grund zu erholen.
Rainer Knietzsch, Trainer des Gastgebers, war insgesamt trotz der Niederlage zufrieden: „Es war sehr, sehr geil. Mir standen nur sechs einsatzfähige Spielerinnen zur Verfügung, deren Kondition und Konzentration dann mit zunehmender Spieldauer nachließ. Olpe brauchte dann nicht mehr zu tun, als dies auszunutzen. Es war von uns ein Spiel auf hohem Niveau, alles okay.“
Allerdings hatte auch Tom Brinkmann personelle Probleme. Mit Nicole Laskowski fehlte eine wichtige Annahmespielerin, auch Evelyne Soemer saß verletzt nur auf der Bank. Sarah Wolfschläger war zwei Wochen ohne Training und Julia Feldmann war ebenfalls angeschlagen. „Da fehlten einfach die wichtigsten Abläufe, die immer wieder trainiert werden müssen, die dann erst im Laufe der Partie zurückkommen“, resümierte der Coach.
Und doch: SFG hat nicht einen Punkt im Titelrennen verloren, sondern zwei gewonnen. „Ab Mitte des dritten Satzes stimmte die Leistung, da hat mir das Spiel richtig Spaß gemacht“, gab ein erleichterter Trainer zu Protokoll. Mit der Einwechslung von Caro Herget habe das eigene Spiel an Stabilität gewonnen, vor allem konnte sie sich gegen ihre Außenangreiferin erfolgreich beim Block bewähren. „Auch wenn Dani (Wiegel, d.Red.) wenig Einsätze hatte, so machte sie doch in entscheidenden Phasen ganz wichtige Punkte“ – womit er auf ihre Routine anspielte.
Der lange Zeit komfortabel erscheinende Sechs-Punkte-Vorsprung ist nun auf zwei zusammengeschrumpft. Das Restprogramm der beiden Kontrahenten ist ähnlich. Am letzten Spieltag (9. April) kann SFG im Heimspiel gegen Bonn alles klarmachen. Es Spielten: Kristin Bürger, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Caro Herget, Alex Kauschke, Anja Kempny, Michelle Langer, Kathrin Springmann, Dani Wiegel und Sarah Wolfschläger.