28 Oktober 2021
Endlich, werden die Volleyball-Fans aufatmen, endlich geht es los. Aber es wird ein holpriger Start. Nur sieben Staffeln hat der Verband in die Oberliga 1 eingeteilt, in der Abbruchsaison waren es elf. Doch ob damit das erklärte Ziel „Aufstieg“ leichter realisiert werden kann, ist eine Rechnung mit vielen Unbekannten.
„Ja, das war schon ärgerlich“, blickt SFG-Trainer Michael Jürgens noch einmal auf die letzten drei Jahre zurück, „die Saison 18/19 stand für uns nur unter dem Motto: Pleiten, Pech und Pannen. Im Jahr danach wollten wir oben mitspielen, wir lagen nach sechs Spieltagen an der Spitze. Dann der Abbruch. Der Rest ist bekannt. Eine Saison meist nur Online-Training. Das zehrt an den Nerven.“ Immerhin konnte im Sommer wenigstens gebeacht werden. Die beiden Unbekannten der Rechnung sind einmal der eigene Kader mit zahlreichen talentierten Nachwuchsspielerinnen. Es ist ein Kader aus zwei Generationen. Viel Routine und viel Talent. Zum anderen aber sind es die nur sechs Konkurrenten der Liga – und da kann man sich kaum einen Ausrutscher erlauben.. „Aber“, so Michael Jürgens, „auch wenn die Saison eine Black Box ist, da wir nicht wissen, was sich bei den anderen Teams so verändert hat, möchten wir definitiv versuchen aufzusteigen.“ Eine Aussage, für die der enge Kern der Mannschaft das Potenzial hat.
Die stellvertretende Mannschaftssprecherin Kristin Bürger bringt es auf den Punkt: „Wohin die Reise geht? Das wird spannend, aber wir sind alle guter Dinge. Zwei Aspekte standen in unserer Mannschaftsbesprechung im Vordergrund. Wir wollen oben mitspielen und den Nachwuchs heranführen.“ Die Jüngste im Kader, die 15-jährige Victoria Popov, ist voller Vorfreude: „Natürlich hoffe ich, dass ich den einen oder anderen Einsatz bekomme.“ Für Trainer Michael Jürgens ist sie die Zuspielerin Nummer Zwei, hinter Annika Seidel.
Mit Maria Burghaus, Lea Kühr und Nina Schmitz stehen eine Außenangreiferin, eine Mittelblockerin und eine Zuspielerin nicht mehr zur Verfügung. Auch Helen Schneider und Jana Hermes werden aufgrund von Auslandsaufenthalten längere Zeit verzichten müssen. Die jungen Talente wie Vicy Popov, Kathi Engel und Nele Faber werden zunächst einmal in der Bezirksliga-Mannschaft gemeldet, können aber im Bedarfsfall jederzeit in der „Ersten“ eingesetzt werden. Mittelfristig soll auch Eva van Vianen aus der eigenen Jugend nach überstandener Verletzung herangeführt werden.
Auf neue und doch alte Gesichter können sich die Fans freuen. Carolin Hermsen, besser bekannt unter ihrem Mädchennamen Clemens, steht ebenso wie Daniela Wiegel, die für den Notfall bereit ist, im Kader. Beide werden Adriana Sondermann auf der Mittelposition ergänzen. Ebenfalls kein neues Gesicht ist Rückkehrerin Anna Sondermann, die zwischenzeitlich studienbedingt in Marburg spielte.
Bleibt der enge Kern, das Gerüst der letzten Jahre. Annika Seidel zieht die Fäden als Zuspielerin, auf Außen die schlagkräftigen Lea Uebach und Kristin Bürger, dazu auch Katharina Fink. Ebenso wenig kann Michael Jürgens auf seine Mannschaftskapitänin Clara Strunk verzichten, die auf Diagonal und in der Mitte flexibel einsetzbar ist. Je nach Situation wird auch Daria Knorn auf Diagonal zum Zug kommen. Bleibt die Liberoposition, auf der die routinierte Claudia Radeke eine Bank ist.
Der schleppende Saisonstart kommt Michael Jürgens entgegen. Nach dem Auftaktspiel morgen beim AVC 93 Köln folgt erst drei Wochen später die zweite Partie in Aachen. „Wir haben noch viele Baustellen. Aber das Gute ist, dass wir sie kennen und wissen, woran wir noch arbeiten müssen. Taktisch haben wir einiges umgestellt und haben auch unsere Offensive etwas verändert. Das muss sich erstmal einspielen, insofern kommen uns die drei spielfreien Wochen nach dem ersten Spiel ganz gelegen. Athletisch arbeiten wir neuerdings viel mit Langhanteln, was von den Mädels sehr positiv aufgenommen wurde.“ Und die gewonnene Kraft, so hoffen die SFG-Damen, soll die Konkurrenz spüren.
Heimspieltage Oberliga (Beginn immer 19 Uhr)
27.11.2021 SFG – Dürener TV
15.01.2022 SFG – TVA Hürth Volleyball
29.01.2022 SFG – AVC 93 Köln
12.02.2022 SFG – PTSV Aachen 3
12.03.2022 SFG – MTV Köln
26.03.2022 SFG – KT 43 Köln
Für die Heimspiele gilt nach derzeitigem Stand die 3G-Regel.
Artikel von Volkher Pullmann