30 Oktober 2013
„Der erste Absteiger steht fest“, stellte SFG-Trainer Michael Jürgens lakonisch fest, „und wir haben zwei Spieltage weniger.“ Fast mehr als der nächste Spieltag in der 3. Liga am Samstag in eigener Halle (19 Uhr) gegen den SV Wietmarschen, beherrschte vorübergehend das Thema Moerser SC die Gespräche der Damen des VC SFG Olpe.
Die zusammengewürfelte Truppe aus dem Rheinland, schon im Vorjahr mit dem Anspruch „Aufstieg 2. Liga“ in die neu geschaffene Dritte Liga gegangen, auch mit dem mittelfristigen Ziel 1. Bundesliga wie die eigene Herrenmannschaft, hat die Mannschaft aus dem gerade erst zwei Spieltage alten Spielbetrieb zurückgezogen. Wie schon im Vorjahr hatten die MSC-Verantwortlichen zahlreiche junge Volleyballerinnen aus den Niederlanden angelockt.
„Wer 150 Kilometer zu jedem Training fahren muss, der kann auf Dauer keine Leistung bringen“, wird der MSC-Trainer, Vorsitzende und Sponsor Günter Krivec, ehemaliger Dreisprunger mit Olympia-Qualifikation für Tokio (1964) und Mexiko (1968), in der „RP-Online“ (Rheinische Post) zitiert. „Das kann uns nicht passieren“, wundert sich Michael Jürgens nicht, „solche Probleme stellen sich uns nicht.“
So baut der engagierte SFG-Coach lieber auf die eigene Vereinsarbeit, sinnvoll angereichert aus dem Siegerland wie Tami Heide oder Studentinnen von der Uni Siegen wie Anja Kempny, die zuletzt ihre Feuertaufe in der 3. Liga mit Bravour bestanden hat. Überhaupt war Jürgens von der Moral und der Leistung seiner Mädels beim 3:2 in Nienburg sehr angetan – „wir hatten eine tolle Rückfahrt“ – und hofft natürlich, dass sie am Samstag vor den eigenen Fans gegen Wietmarschen zu einer weiteren Steigerung fähig sind.
Gegen die Gäste aus dem Emsland haben die Jürgens-Schützlinge ohnehin, zumindest in eigener Halle, jede Mange wettzumachen. 0:3 hieß es Anfang Dezember nach einer guten Stunde, Zuschauer wie Mannschaft natürlich maßlos enttäuscht. Druckvolle Angaben hatte der SVW-Trainer damals seinen Mädels verordnet – und die Gastgeberinnen spielten ihnen mit einer desolaten Annahme in die Karten. „Es war hier eine freundliche Atmosphäre“, gab der Gäste-Trainer nach der Partie zu Protokoll. Ob er die SFG-Kulisse auch am Samstag noch als freundlich bezeichnet, bleibt abzuwarten. Die Begeisterung steht und fällt – leider – auch mit der Leistung der eigenen Mannschaft.
Das 0:3 wurde dann an der Ems ausgebügelt – 3:0 für SFG, doch damals war die Saison gelaufen. Personell unterscheiden sich die alten und neuen Kader der beiden Kontrahenten – hier die Gastgeber, die vier Abgänge, aber nur einen auswärtigen Zugang zu verzeichnen haben, dort ein Gegner aus der Grafschaft Bentheim, der fünf Leistungsträger verloren hat, aber u.a. zwei Neue vom Zweitligisten SC Union Emlichheim aufweisen kann. Ein Aspekt eint die beiden Trainer: ihr Ziel ist der Klassenerhalt.
Bei der Frage nach den Ligafavoriten liegt der Gästetrainer derzeit nicht ganz richtig: „Moers und Bonn“ (SVW-Homepage). Die Tabelle sagt etwas anderes: Letzter ist Bonn, Vorletzter ist Moers, aber „siehe oben“. Wietmarschen und Olpe sind momentan Tabellennachbarn: 6. SFG 2 Punkte nach 3:2 gegen Nienburg, 7. Wietmarschen 1 Punkt (2:3 gegen Langenfeld, zuletzt 0:3 gegen Cloppenburg). Und gegen Cloppenburg holte SFG zum Auftakt zumindest einen Satz – Vorteil SFG?