10 Februar 2019
Es stimmte eigentlich alles an diesem Spiel. Eine große Kulisse, zahlreiche stimmungsvolle Gäste-Fans und Hochspannung pur, die sich im Laufe der Partie immer mehr hochschaukelte. Nach dem 25:21 und dem 25:11 sah alles nach einem klaren 3:0-Sieg der SFG-Damen aus. Doch das 17:25 sorgte für etwas Ernüchterung bei den euphorischen Fans.
„Das war zwei Sätze sehr, sehr gut, im zweiten Satz waren wir sogar überaus dominant“, blickte SFG-Trainer Michael Jürgens auf eine Partie zurück, die schließlich eine fast komplette Wendung nahm. „Leverkusen veränderte die Rotationsordnung und fand ins Spiel zurück“, analysierte Jürgens den Umschwung.
Obwohl sich Olpe im vierten Durchgang langsam an die neue Formation gewöhnte, musste auch der nächste Satz knapp mit 22:25 abgegeben werden. Also Tie-Break. Und der hatte es in sich und zeigte auch die intakte Moral und mentale Stärke der Franziskus-Damen. Das Punkteprotokoll verdeutlich dies: 1:4 und 5:8 Leverkusen, fast schon die halbe Miete für die starken Gäste. Dann über 8:8 und 8:10 eine 14:11 Führung SFG. Drei Satzbälle. Vergeben. Doch am Ende riesiger Jubel bei Mannschaft und Fans nach dem 16:14.
Die blutjunge Truppe aus der Farbenstadt präsentierte sich wie eine Gummiwand. Und auf dieser Grundlage entwickelten sich lange Ballwechsel, denn auch SFG hatte vor allem in Libera Claudia Radeke eine großartige Abwehrspezialistin. Lea Kühr fiel durch druckvolle Angaben auf, und Kristin Bürgers Angriffe glichen zuweilen Kanonenschlägen. Zuspielerin Anika Seidel attestierte Jürgens auf Grund der langen Ballwechsel „eine gute Kondition, sie musste lange Laufwege zurücklegen“. Insgesamt aber stellte der Coach seinen Mädels eine Top-Leistung.
„Ich verliere nicht gerne zwei Mal in der Saison gegen dieselbe Mannschaft, aber der Sieg von SFG ist verdient“, wollte auch der Leverkusener Trainer nichts schönreden, kann sich und seine Truppe dennoch auf einem guten Weg sehen. Michael Jürgens orakelte schon im Vorfeld: „Leverkusen lässt sich den Titel nicht mehr nehmen.“
Verrückte Entwicklung an der Tabellenspitze. Leverkusen verliert 2:3 gegen den (bisherigen) Zweiten Olpe – und kommt der Meisterschaft dennoch einen wichtigen Schritt näher. Trotz des Sieges rutscht SFG auf Platz 3 ab, da gleichzeitig Humann Essen 3:1 (gegen SFG 2) gewinnt und nun Rang 2 einnimmt. Folge: der Zweikampf um den Relegationsplatz zur Regionalliga geht jetzt erst richtig los. Wenn SFG in den nächsten Wochen seine Hausaufgaben erledigt, kommt es am 23. März in eigener Halle zum Showdown gegen Humann.
Mit dabei waren: Kristin Bürger, Maria Burghaus, Friederike Imhäuser, Daria Knorn, Lea Kühr, Claudia Radeke, Helen Schneider, Alina Schulzki, Annika Seidel, Clara Strunk, Lea Uebach, Clara Wübbeke.