09 März 2015
Die Mannschaft lebt! Fünf lange Sätze war die SFG-Halle das reinste Tollhaus, bevor der ersehnte Sieg des VC SFG Olpe gegen den TV Cloppenburg mit 3:2 (27:29,26:24,25:18,19:25,15:11) unter Dach und Fach war. „Da spielt kein Absteiger“ war die einhellige Meinung der vielleicht 250 begeisterten Fans, oder waren es sogar 300? Doch was sich da zwei Stunden lang vor den Augen der SFG-Anhänger abspielte, war mal wieder nichts für schwache Nerven – aber mit glücklichem Ausgang im Vergleich zur Vorwoche.
„Vor einer solchen Kulisse darf man einfach nicht verlieren“, sprudelte es aus Mannschaftsführerin Sarah Wolfschläger nur so heraus, „die Fans haben den Sieg verdient.“ Und die Mannschaft auch, denn „unsere Leistung war exzellent“. Und doch musste man sich große Sorgen um die Gastgeberinnen machen. Zunächst im Vorfeld: Trainer Michael Jürgens verhindert, dafür Josef Basch auf der Bank. Louise Seidl nicht dabei. Dann nach dem ersten Satz: nach 24:21 noch 27:29, drei Satzbälle vergeigt. Verkraftet das die Mannschaft mental? Dieser erste Satz war ein Déjà-vu der Vorwoche.
Zweiter Durchgang. 15:20. Schon alles vorbei? Doch die SFG-Damen bewiesen eine tolle Moral. „SFG, SFG, SFG“ dröhnte es aus gefühlten dreihundert Kehlen. Und die Mädels kamen zurück, schafften mit 26:24 immerhin den Satzausgleich und legten im dritten Abschnitt mit einem deutlichen 25:18 noch einen drauf. Doch es sollten nicht die erhofften drei Punkte für die Tabelle werden.
Cloppenburg, mit deutlichen Größenvorteilen und jenseits von Gut und Böse, hatte nichts zu verlieren, konnte befreit aufspielen. Der Konter kam mit 19:25. Tie-Break. Zittern war angesagt, auch wenn schnell ein Vier-Punkte-Vorsprung da war. Dann 8:5 beim Seitenwechsel und wenig später 14:11 – Matchball. Alle Zuschauer stehen. Nur keine Wiederholung des ersten Satzes. Doch der erlösende Punkt kam sofort. Der Rest war eine Jubelarie vor und mit den Fans.
„Das ist ein tolles Gefühl, einfach nur geil. Wir sind alle sehr glücklich.“ Sarah Wolfschläger war auch verbal kaum zu bremsen, wie auch schon zuvor auf dem Spielfeld. Der Schlüssel zum Erfolg lag auch in der Leistung der beiden Libera Anna Harnischmacher und Nicole Laskowski, die sich ständig in Annahme und Feldabwehr abwechselten. „Das war so mit Michael abgesprochen“ (Wolfschläger). Der Trainer Michael Jürgens hatte also auch taktische Vorarbeit geleistet. Tina Kubina überzeugte im Zuspiel und mit sicheren, druckvollen Angaben. „Wir sind in diesem Spiel richtig zusammen gewachsen“, so Wolfschläger abschließend.
Fazit: SFG bleibt weiterhin Schlusslicht. Noch zwei Spiele in Bremen und zu Hause gegen Hnanover stehen auf dem Plan. Jürgens forderte drei Spieltage zuvor aus den letzten fünf Spielen neun Punkte. Drei davon wurden jetzt eingefahren. Bleiben noch sechs. Die sollen gegen die Norddeutschen geholt werden. Realistisch? Nicht so ganz. Doch SFG ist derzeit eine Wundertüte.
Es spielten: Kristin Bürger, Caro Clemens, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Anja Kempny, Tina Kubina, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Laura Schriewer, Kathrin Springmann, Sarah Wolfschläger.