18 August 2016
Frau Langer, die neue Volleyball-Saison steht vor der Tür. Sie sind dabei. Rücktritt vom Rücktritt? Von Rücktritt würde ich eher nicht sprechen. Für mich war es mehr eine Pause und kein endgültiger Rücktritt. Das habe ich auch so mit den Mädels besprochen und dem Vorstand mitgeteilt. Das Ganze hat einfach nicht mehr gepasst.
War der Abstieg nach drei Jahren Dritte Liga der wahre Grund?
Nein, ganz sicher nicht. Es waren vielmehr die Gesamtumstände, die zu meiner Entscheidung beitrugen. Es war schon sehr stressig, zumal ich ja in dieser Zeit aufs Lehramtsexamen zuging, das ich mittlerweile erfolgreich abgeschlossen habe. Eine regelmäßige Trainingsteilnahme war nicht immer möglich, das führte zu Spannungen. Ich hatte allerdings schon bei meinem so genannten Rücktritt offen gelassen, unter anderen Bedingungen, privat wie auch sportlich, noch mal zurückzukommen.
Haben Sie in diesem Jahr Volleyball vermisst?
Ehrlich gesagt: Nein. Ich habe mich sportlich weiterhin betätigt und war oft mit Dani (Keseberg verh. Wiegel, d.R.) und Magga (Piatek verh. Unterste, d.R.) joggen. Darüber hinaus habe ich Tennis als Alternative für mich entdeckt. Ich bin fit wie eh und je, ich bin ja erst 27. (lacht).
Warum dann die Rückkehr, also doch Rücktritt vom Rücktritt?
Also, ich habe eine Pause eingelegt. Jetzt haben sich aber die Voraussetzungen geändert. Und beim Volleyball schätze ich nach wie vor das mannschaftliche, das soziale Element. Dazu zählt vor allem der neue Trainer Tom Brinkmann. Ich bin froh, wieder dabei zu sein, ich bin rundum zufrieden.
Hat der Wettkampfbetrieb dann doch gefehlt?
Nicht unbedingt. Beim Tennis ist ja auch der Wettkampfgedanke vorhanden, Eins gegen Eins, da will man jeden Ball erreichen und auch nicht verlieren. Aber, wie schon gesagt, in der Mannschaft ist das doch wieder etwas anderes. Aber Joggen und Tennis ist deswegen nicht ad acta gelegt.
Welchen Einfluss hat der neue Trainer auf Ihre Entscheidung?
Neben dem abgeschlossenen Examen war dies natürlich eine ganz wichtige Prämisse für mich. Tom macht einen sehr offenen, kooperativen Eindruck, spricht alles mit uns ab. Beim Training erwartet er von uns vollen Einsatz. Es macht einfach Spaß. Es ist stets abwechslungsreich und herausfordernd. Auch im taktischen Bereich wird getüftelt, da ist er zumindest im Training auch kompromissbereit. Es ist sehr angenehm mit ihm zu arbeiten.
Hat sich die Stimmung innerhalb der Mannschaft geändert, so, wie Sie sie in Ihrem letzten Jahr erlebt haben?
Gute Frage. Wenn man viel verliert, schlägt das natürlich auch auf die Stimmung. Aber die letzten Spielzeiten sind abgehakt und wir starten nun mit Tom in eine neue Saison. Alle sind motiviert und die Stimmung im Team ist wirklich gut. Sowohl während des Trainings als auch danach. Nach einem intensiven Training sitzen wir oft noch gemütlich zusammen.
Welche Ziele verbinden Sie mit der neuen Saison?
Klar, wir wollen alle Spiele gewinnen. Wenn wir hundert Prozent geben, dann sollten wir oben mitspielen können. Ein gutes Training, Kommunikation, Einsatzbereitschaft. Das sind wichtige Faktoren, dann macht es auch wieder richtig Spaß. Wir sollten nicht verkrampfen, und nicht um jeden Preis gewinnen wollen. Jetzt stimmt das Gesamtpaket. Ich kehre mit Freude zurück.
Volkher Pullmann