27 Januar 2020
„Ich bin maßlos enttäuscht“, machte Trainer Michael Jürgens nach der vermeidbaren Niederlage gegen STV Hünxe keinen Hehl aus seiner Gefühlswelt. Endlich sollte der Anschluss ins halbwegs gesicherte Mittelfeld der Oberliga geschafft werden, doch das 2:3 (27:25,25:24,19:25,21:25,14:16) versetzte dem Vorhaben einen gehörigen Dämpfer.
Zwei Sätze waren die Damen des VC SFG Olpe auf Siegeskurs. Nach einer deutlichen
Führung wurde es zwar im ersten Satz bis zum 27:25 noch einmal eng. Doch als die Gäste im zweiten Durchgang vor allem am starken SFG-Block scheiterten, sah es schon nach einem schnellen 3:0 aus.
Doch es kam anders. Hünxe stellte um, war letztlich dynamischer und trotz der körperlichen Unterlegenheit effektiver. „Wir haben unsere Größenvorteile einfach nicht genutzt“, monierte Jürgens, „außer Kristin Bürger war niemand konstant in der Lage, den schnellen Punkt zu machen. Wir brauchen dazu oft drei, vier Ansätze.“
Ganz bitter das Ende. Selbst zwei Matchbälle konnten nicht genutzt werden, sodass die Niederlage von Jürgens auch als „verdient“ eingestuft wurde. Hünxe präsentierte in der Abwehr eine Gummiwand, an der sich die oftmals zu laschen SFG-Angriffe die Zähne ausbissen. „Hünxe war dynamischer“, setzte Jürgens seine Analyse fort und deutete die nächsten Trainingsinhalte an: die Abwehr. „Die Dynamik lässt sich aber nicht von jetzt auf gleich verbessern.“
Aber er sah auch positive Aspekte. „Insgesamt zeigt die Tendenz nach oben, auch wenn es heute sehr ärgerlich war, gegen einen Tabellennachbarn zwei Punkte liegenzulassen. Den einen Punkt haben wir uns redlich verdient, wir waren schließlich auf Augenhöhe.“ Mit Zuspielerin Sandra Petrausch sah er seine ‚most valuable player‘: „Sie spielte nicht nur gut zu, sondern versuchte auch emotional die Stimmung hoch zu halten.“
Fazit Jürgens: „Hünxe hat nicht verdient gewonnen, wir haben vielmehr verdient verloren.“ Und dann sah er auch auf seinen Kader, der zwar weiterhin Lücken aufweist, „doch lediglich der Ausfall von Rike Imhäuser war heute spürbar. Das Verletzungspech lasse ich jetzt nicht mehr gelten.“ Und macht damit deutlich, dass jetzt die Mannschaft mehr denn je gefordert ist.