20 Januar 2017
Souveräner Tabellenführer gegen Abstiegskandidat Nummer 1: Was soll da schiefgehen?
Wenn das Oberliga-Schlusslicht Stolberger TG am Samstag ab 19 Uhr in der SFG-Halle auf den Dominator der Liga, den VC SFG Olpe, trifft, stellt sich bei den Volleyball-Fans keine Frage nach dem Sieger. Doch genau darin liegt auch die Gefahr.
SFG-Coach Tom Brinkmann, weist solche Gedankenspiele weit von sich. „Ich werde den Deibl tun und Stolberg unterschätzen“, bezieht er eindeutig Stellung und wird seine Mädels auch mental richtig einstellen.
Immerhin: die Damen aus dem Großraum Aachen holten sich beim 1:3 gegen Olpe-Bezwinger Bonn den ersten Satz mit 25:15. Das sollte schon Warnung genug sein. Die Gäste werden jede Chance auf einen Punktgewinn wahrnehmen. Wenn auch ihr Rückstand auf den Relegationsplatz bereits sechs Punkte beträgt, so werden sie jeden Strohhalm für den rettenden Klassenerhalt ergreifen.
Und der nächste Strohhalm ist Olpe. Selbst ein 2:3 aus Stolberger Sicht wäre für die Gäste ein Erfolg. Dass es so weit nicht kommen soll, wird Brinkmann nicht durch den Blick auf die Tabelle verhindern, sondern durch Leistung: „Der Blick auf den Kontostand interessiert mich nicht. Entscheidend ist, was die Mädels auf dem Feld abliefern.“
Im Hinspiel hatte Stolberg unmittelbar zuvor den ersten (allerdings bislang auch einzigen) Saisonsieg eingefahren, empfing Olpe mit dem nötigen Rückenwind und schaffte nach 21:25 mit 25:23 den Satzausgleich. „Stolberg ist wesentlich besser als es die Tabelle aussagt“, so Brinkmann damals. Dies sollten sich die SFG-Damen noch einmal vor Augen führen. Überraschungen gibt es immer wieder.
MTV Köln gastiert bei Olper Zweiten
Das „Vorspiel“ zur Oberliga bestreiten die Volleyballerinnen des VC SFG Olpe 2 (15.30 Uhr) in der Verbandsliga gegen den MTV Köln. Und Trainerin Stephanie Würde gibt sich sofort kampfeslustig: „Da haben wir noch einiges gutzumachen.“ Eine klare Kampfansage an den Gegner aus der Domstadt, der beim 3:1 aber eineinhalb Sätze benötigte, um die Partie in der Griff zu bekommen.
Köln profitierte im Hinspiel mit zunehmender Spieldauer von sehr variablen Aufschlägen und konnte SFG vor allem über die Mitte unter Druck setzen. Genau dies bestätigte Würde nach der Partie am Rhein und monierte selbst die zu hohe Fehlangabenquote. Das Trainer-Duo Würde/Wolfschläger weiß also, wo der Hebel für eine erfolgreiche Revanche anzusetzen ist.
In dieser Liga ist fast noch alles möglich. MTV liegt mit nur vier Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter TV Menden auf Platz 4, will also unbedingt den Anschluss nach oben nicht verpassen. Und die SFG-Mädels, auch „nur sechs“ Punkte hinter Menden, wollen sich weiterhin zumindest im sicheren Mittelfeld etablieren – mit Tendenz nach oben.
In der Bezirksliga treffen in Marialinden mit dem Heiligenhauser SV(Platz 3) und SFG 3 (Platz 4) zwei punktgleiche Teams aufeinander. Nach oben geht für beide nichts mehr, aber für die Youngster von Trainer Michael Jürgens wäre es eine tolle Entwicklung, wenn dies mit einem Erfolg im Bergischen Land belohnt würde.