02 November 2015
Olpe. In einem waren sich beide Trainer nach der Regionalliga-Partie zwischen dem VC SFG Olpe und den Gästen vom VCE Geldern einig.
Die Leistung beim 1:3 (22:25, 25:22, 9:25, 32:34) für die Niederrhein-Damen könne keinen echten Rückschluss auf den Tabellenstand zulassen.
Michael Jürgens, Trainer der SFG-Damen, hat mit Ausnahme des dritten Satzes (9:25) auch ein gutes Spiel gesehen. Und ähnlich beurteilte der Gäste-Coach das Spiel insgesamt: „Es war bis auf diesen seltsamen dritten Durchgang ein Spiel auf Augenhöhe.“
Doch das nutzte den Mädels von Michael Jürgens wenig, standen sie doch schließlich mit leeren Händen da, während die Gäste volle drei Punkte mit an den Niederrhein entführen konnten. Einen Zähler hätte Olpe auf jeden Fall verdient, erkannte auch der VCE-Trainer die Moral der Gastgeberinnen nach dem desolaten dritten Satz an, als sie noch einmal ins Spiel zurückkamen.
Zwei Sätze lang sah es zwar nicht nach einer „Punkteteilung“ aus, aber doch nach einem engen Spielausgang. Geldern lag zum Auftakt schnell hinten, arbeitete sich aber trotz zahlreicher Fehlangaben dank sehr druckvoller Netzaktionen langsam heran und setzte sich in der Endphase mit 25:22 durch. Auch der zweite Abschnitt blieb lange ausgeglichen mit glücklicherem Ende für die SFG-Mädels: 25:22.
Und dann kam der ominöse dritte Durchgang. „Den müssen wir schnell abschreiben“, so Jürgens nach der Partie. Geldern agierte jetzt insgesamt stabiler, leistete sich weniger Eigenfehler und konnte weiterhin auf seine Durchschlagskraft bauen, der die Gastgeberinnen nichts entgegenzusetzen hatten. Dazu kam eine eklatante Harmlosigkeit beim eigenen Angriff. 9:25 ist schon eine fast unerklärliche Hausnummer.
„Ich war in diesen ersten drei Sätzen absolut unzufrieden mit mir“, übte auch Mannschaftsführerin Sarah Wolfschläger Selbstkritik, wollte nichts beschönigen und suchte nicht die Fehler bei anderen.
Es sprach für die Moral der SFG-Mädels, dass sie im vierten Durchgang noch einmal dagegen hielten. Die Fans dankten es ihnen mit toller Stimmung. Stöhnen und Aufatmen bei den Fans waren unüberhörbar. Satzbälle für SFG wechselten ständig mit Matchbällen für die Gäste – mit besserem oder glücklicherem Ende für die Truppe aus dem Niederrhein. Ein 32:34 erlebt man auch nicht alle Tage, aber es war zumindest für die Fans Höchstspannung, doch für die Gastgeberinnen nur ein schwacher Trost.
Verständlicher Jubel dagegen bei den Gästen über den zweiten Saisonerfolg, mit dem sie sich vom Tabellenende gleich auf Platz 6 absetzen konnte.
Die rote Laterne haben nun die Jürgens-Schützlinge übernommen, doch der Abstand zu den Mitkonkurrenten im Abstiegskampf ist geringfügig. „Mit der Leistung von heute hätten wir auch gegen Bonn gewonnen“, ist sich Jürgens sicher. Doch Wenn und Aber sind müßig, wenn nicht die richtige Leistung am richtigen Tag erbracht wird.
Volkher Pullmann