08 Februar 2013
Alaaf kommt zu Helau – die Bonner „Funken-Mariechen“ alias SSF Fortuna treten beim Olper „Dritt-Liga-Karneval“ an (Samstag, 19 Uhr, SFG-Halle). Wer allerdings nach dem „Lokal-Derby“ – bei „nur“ 85 Kilometer Entfernung sind zumindest die Gäste in dieser Liga für SFG fast Nachbarn – ausgelassen schunkeln wird, bleibt abzuwarten. Trotz des klaren 3:0 im Hinspiel in der Höhle des „rheinischen Löwen“ liegen die Fortuna-Damen derzeit auf Rang 3, weisen aber mit 16:10 Punkten (mit einem Spiel gegen Bad Laer im Rückstand) nur zwei Zähler mehr auf als die Südsauerländerinnen auf Platz 6 (14:14).
Mit einem Sieg gegen die Gäste aus der ehemaligen „Bonndes-Hauptstadt“ sollte Olpe das etwas diffuse Abstiegsgespenst wohl endgültig aus den Augen verlieren. Bonn ist unberechenbar, hat dem Zweiten vom TV Cloppenburg eine von nur drei Niederlagen zugefügt, das spricht schon für die Rheinland-Truppe.
Doch dass die Mädels von SFG-Trainer Michael Jürgens nicht dort stehen, wo die Fortuna sich eingenistet hat, haben sie sich eigentlich selbst zuzuschreiben. Mit drei Pleiten in Serie, darunter beim Vorletzten Oldenburger TB, brachten sie sich unnötig in Schwierigkeiten. Daher war der Zittersieg in Langenfeld viel wert, doch nun muss dringend nachgelegt werden. „Ja, wir müssen und wollen die Punkte hier behalten, und dazu erhoffen wir wieder die Unterstützung unserer Fans,“ sieht Jürgens dem „Derby“ mit viel Spannung entgegen.
Personalprobleme haben die Gastgeberinnen allerdings auf Außen. Sarah Wolfschläger befindet sich weiter im Stadium der Rekonvaleszenz, aber einsatzfähig ist sie vorerst noch nicht. Und nun wird die so zuverlässige Tami Müller von ihrer Achillessehne geärgert. „Ein Einsatz ist mehr als fraglich, zur Schonung hat sie in dieser Wochen mit dem Training pausiert,“ gibt sich Jürgens vorsichtig optimistisch.
Immerhin stellt der SFG-Coach fest, dass Nachwuchstalent Kristin Bürger zuletzt große Fortschritte gemacht hat. „Sie hat ihre Anfangsnervosität überwunden, ihre Kurzeinsätze zum Aufschlag wurden zuletzt Dauereinsätze,“ lobt Jürgens ihre schnelle Lernfähigkeit. Wobei der Coach immer noch die Qual der Wahl hat hinsichtlich der Diagonalposition. „Janina oder Kristin“ – das ist hier die Frage. Jürgens wird sie frühestens nach dem Abschlusstraining entscheiden.
Unterstützung hat sich aus der östlichen Kreisregion angekündigt: Eva von Schledorn vom TV Grevenbrück erhofft sich durch den Besuch in Olpe für ihre U20-Mädchen einen Motivationsschub. Ob sie dazu beitragen können, die lange Serie der Heimschlappen von vier Niederlagen zu beenden, bleibt abzuwarten. Der letzte Heimsieg liegt über drei Monate zurück. Dabei war die Heimstärke im Jahr zuvor ein Garant für Erfolge und Aufstieg. An der Kulisse insgesamt soll es am Samstag aber nicht liegen – richtige Karnevalsfeten beginnen eh später. Und dann soll es „Helau“ und nicht „Alaaf“ heißen.