12 Dezember 2016
„Das ist eine geile Truppe, das hat richtig Spaß gemacht“, so Tom Brinkmann, Trainer des VC SFG Olpe, nach dem 3:1 (25:10,25:15,19:25,25:11) gegen die Zweitvertretung des TSV Bayer 04 Leverkusen. Seine Euphorie führte der Coach auf den dritten Satz zurück, den die jungen Damen aus der Farbenstadt ganz überraschend mit 25:15 für sich entscheiden konnten. Widersprüchlich?
Aber der Reihe nach. Die Rollen waren vor der Partie klar verteilt: hier der Spitzenreiter aus Olpe, dort das Schlusslicht vom Bayer-Konzern. Und genau so verlief die Begegnung auch während der beiden ersten Durchgänge. 25:10 und 25:15 signalisierten ein ganz schnelles Ende. Die Gäste hatten nicht den Hauch einer Chance – dachten die zahlreichen Fans und trauten dann ihren Augen kaum. Leverkusen machte plötzlich Druck. „Da spielten die Mädels so, wie sie es können“, resümierte später der Gäste-Coach. Dass sie vorher – und nachher – nicht so spielten, lag aber auch an der bärenstarken Vorstellung der SFG-Damen. Der ominöse dritte Satz sah die Brinkmann-Schützlinge schnell 0:7 und 4:11 hinten. Zweimal zog Brinkmann die Reißleine, ohne die erhoffte Wirkung.
„Irgendwie kamen wir in diesen Satz nicht richtig rein“, hatte auch Mannschaftsführerin Sarah Wolfschläger keine rechte Erklärung für den Blackout, „als wir uns rangekämpft hatten, vermasselten wir in der Endphase mehrere Aufschläge.“ Das monierte auch Tom Brinkmann – und sah dann seine Mädels in der Bringschuld.
„Im vierten Durchgang haben wir Leverkusen, obwohl jetzt mit Rückenwind, an die Wand gespielt. Da lief es nur noch über Prügel und Härte“, attestierte der SFG-Trainer seinen Truppe einen unbändigen Willen zum Sieg. „Der Mittelblock stand jetzt wieder sicher, und die Außen machten einfach alles, was sie wollten.“ Genau diese mentale Stärke, trotz des Rückschlags konsequent wieder zurückzukommen, euphorisierte den Coach.
Kristin Bürger sei die härteste Außenangreiferin der Liga und Sarah Wolfschläger auf Diagonal hatte alles im Griff. „Wir wollten nur keinen Satzverlust riskieren“, gestand Brinkmann und fand es „einfach nur schön, wie die Mannschaft nach dem schwachen dritten Satz“ wieder aufstand. Für seine gelbe Karte hatte der Coach nur ein Augenzwinkern übrig: „Bei den Damen muss man sich an der Seite wohl etwas zurückhalten.“
Für die Fans war es einmal mehr beste Abendunterhaltung – und dazu trug gerade der dritte Satz bei. „Damit konnten wir etwas zur Spannung beitragen, das wollen doch unsere Zuschauer.“ So lange das Ergebnis 3:1 lautet, ist dem nichts hinzufügen. Keine Frage, dass die Franziskus-Damen zu den Titelanwärtern zu zählen sind.
Es spielten: Kristin Bürger, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Carolin Herget, Alex Kauschke, Anja Kempny, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Evelyne Soemer, Kathrin Springmann, Sarah Wolfschläger, Laura Schriewer.