24 September 2012
Volleyball – Dritte Liga / VC SFG Olpe – GfL Hannover 3:2 (22:25, 30:28,25:22,20:25,15:11)
Auftakt zur Dritten Liga – allein dies schon ist Novum genug, dazu eine Partie, die es in sich hatte, mit allen Höhen und Tiefen. Es war aber auch ein Abend mit „Eventcharakter“ (SFG-Trainer Michael Jürgens): Musik, Hallensprecher, Vorstellung der Mannschaften, Mädchen zum Bälle rollen und Wischen – das Ambiente der Beletage des Volleyballs hat in der Provinz Einzug gehalten.
So ist der Erinnerungswert hoch, und doch gab es ein Ereignis, das den Beteiligten ebenso wie das Resultat in Erinnerung bleiben wird. Es war zwar kein Pfostenbruch wie vor über vierzig Jahren in Mönchengladbach, aber das Netz lag im dritten Satz bei 2:1 und 16:13 für SFG auch am Boden. Und die Partie wurde auch nicht abgebrochen.
Die Hochspannung der Dritt-Liga-Premiere zwischen den beiden letztjährigen Regionalliga-Vizemeistern VC SFG Olpe und GfL Hannover übertrug sich offenbar auf das Spannseil des Netzes – und riss. So verzögerte sich das Spielende erheblich, ehe der Schaden behoben war und das 3:2 (22:25, 30:28,25:22,20:25,15:11) für die Olper Damen nach einer packenden Begegnung, die für Begeisterung bei den über 200 Zuschauern in der SFG-Halle sorgte, feststand.
Nervosität und vorsichtiges Abtasten prägten Durchgang eins mit besserem Ende für die Gäste (22:25). Auch in der Folge liefen die Mädels von SFG-Trainer Michael Jürgens ständig einem Rückstand hinterher, kriegten aber noch rechtzeitig die Kurve und schafften mit 30:28 den Satzausgleich.
Es folgt im dritten Satz die Kuriosität schlechthin. Aber auch die Zwangspause des Netzaufbaus kann den Vorwärtsdrang der Gastgeberinnen nicht bremsen. „Wir bekamen das Spiel in dieser Phase immer besser in den Griff, vor allem konnten wir die „Dankebälle“ des Gegners besser nutzen als vorher“, analysierte Jürgens dieses Zwischenhoch.
Völlig unverständlich dann das schnelle 0:7, dem die SFG-Mädels nur hinterher laufen konnten. Doch dies steckten sie weg, bauten sich auf, ohne aber den Satzverlust (20:25) verhindern zu können. „Unser Trainer bewies in dieser Phase ein gutes Händchen mit den Spielerwechseln“, gab Magga Piatek die Einwechslung von Lisa Busch (Zuspiel) und Michelle Langer (Mitte) zu Protokoll. Auch Anna Harnischmacher bekam Kurzeinsätze mit der „Option auf mehr“ (Jürgens).
Und das zahlte sich schließlich im Tie-Break aus, in dem die Gäste von der Leine nichts mehr zuzusetzen hatten. Nach dem 15:11 tobte die Halle und die Jürgens-Schützlinge bedankten sich für die tolle Unterstützung ihrer Fans. Der GfL-Trainer sah ebenso wie Jürgens eine „Partie auf Augenhöhe“ und zollte seiner Truppe trotz des 2:3 durchaus Lob: „Ich kann ihnen keinen Vorwurf machen, sie haben ihr Bestes gegeben.“
SFG-Coach Michael Jürgens war die Erleichterung anzusehen und sah in der klasse Moral seiner Mannschaft eine wichtige Voraussetzung für eine gute Saison: „Es war wichtig, dass wir unsere Schwächephasen überwinden konnten und uns nicht weiter runter ziehen ließen. Hannover hatte eine stabile Annahme, Grundlage für Schnellangriffe über die Mitte, und da bekamen wir immer wieder Probleme.“
Nach gut zweieinhalb Standen aber waren alle zufrieden – die Mannschaft natürlich, die Fans, der Sponsor und erst recht Josef Basch, der sich immer wieder voll innerer Anspannung über unnötige Fehler seiner früheren Zöglinge maßlos ärgerte. Aber nach dem 15:11 herrschte eitel Sonnenschein, auch wenn die Sonne an diesem frischen Herbstabend schon lange untergegangen war.
Es spielten: Tina Brüser, Lisa Busch, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Dani Keseberg, Michelle Langer, Janina Mester, Tami Müller, Magga Piatek, Claudia Radeke, Sarah Wolfschläger.