31 Oktober 2016
„Dreimal gespielt, dreimal gewonnen, es gibt Schlimmeres.“ Auf diesen einfachen Nenner brachte der Trainer der Oberliga-Volleyballerinnen des VC SFG Olpe das 3:1 (23:25,25:21,25:23,28:26) beim Dürener TV. Da hört man Unzufriedenheit heraus. „Wir haben drei Punkte mitgenommen, aber so ganz zufrieden war niemand, weil die Mädels weit unter ihrem Leistungsvermögen spielten“, so Tom Brinkmann nach einer Partie, die eigentlich in keiner Phase hätte so eng werden müssen.
Vor allem im ersten Satz ließen Annahme und Feldverteidigung zu wünschen übrig, Absprachen wurden nicht eingehalten. Dazu kamen „dumme Eigenfehler“ – und schon war der erste Durchgang weg. „Da haben wir den Gegner unnötig aufgebaut, wenngleich wir in Athletik und Dynamik besser waren“, so der SFG-Coach und sah sein Konzept eines Drei-Punkte-Sieges in Gefahr. „Dieser Satzverlust war schon eine Hypothek und brachte uns unnötig in Schwierigkeiten.“
„Lediglich Kristin Bürger lieferte als Einzige eine konstante Leistung ab“, stellte ihr Tom Brinkmann ein Einzellob aus. Ihre Reichweite war überragend, sie ließ dem Dürener Block kaum eine Chance. Es folgte die Wende. 25:21 und 25:23 und schließlich eine 11:6-Führung im vierten Satz. Dann Auszeit Düren. Klare Forderung des SFG-Trainers: „Wir können uns jetzt nicht zurücklehnen, wir müssen den Vorsprung vergrößern.“
Doch diese Mahnung stieß auf taube Ohren. Es folgten Nachlässigkeiten, das Polster war im Nu aufgebracht – und plötzlich lagen die SFG-Damen sogar 13:15 hinten. Doch postwendend wurde der Schalter umgelegt, 24:22, Matchball. Aber leichtfertig vergeben, Düren konterte zum 25:24 mit eigenem Satzball. Doch im Gefühl der eigenen Stärke besannen sich die Gäste erneut und brachten mit 28:26 die drei Punkte unter Dach und Fach.
„Dieses Wissen um die eigene Stärke führte letztlich dazu, immer zulegen zu können, wenn es knapp wurde“, sieht Brinkmann auch etwas Positives in dem Auf und Ab in einer Partie, die ein glattes 3:0 hätte ergeben müssen. „Die Nachlässigkeiten sehe ich natürlich mit einem weinenden Auge, aber dass am Ende ein Sieg steht auch mit einem lachenden. Auch ein solches dreckiges Spiel muss erst mal gewonnen werden. “
Die vielen unnötigen Fehler gegen einen insgesamt doch etwas unterlegenen Gegner sehen auch die Protagonisten selbst. „Nein, die Mädels sind selbstkritisch genug und wissen, dass sie sich so etwas gegen stärkere Gegner nicht erlauben können“, schließt Brinkmann seinen Bericht über ein Spiel ab, das ihnen zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze bescherte. Mit einem Spiel im Rückstand liegen sie aber voll im Soll.
Es spielten: Kristin Bürger, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Alex Kauschke, Anja Kempny, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Laura Schriewer, Evelyne Soemer, Kathrin Springmann, Sarah Wolfschläger.