28 Juni 2016
Herr Brinkmann, der VC SFG OIpe hatte bereits im Vorjahr wegen eines Engagements nachgefragt. Mit Verspätung hat es jetzt geklappt. Wie kam es dazu?Im Vorjahr stand ich als Spielertrainer beim TV Dresselndorf im Wort. Trotz der emotionalen Verbundenheit mit diesem Verein reizte aber schon damals der Gedanke, Verantwortung in Olpe zu übernehmen. Aber es war halt noch nicht der richtige Zeitpunkt.
Was hat sich denn gegenüber 2015 geändert?
Die Situation in Dresselndorf. Die Personaldecke ist dünner geworden, einige Leistungsträger hören auf oder wollen kürzer treten. Auch war es lange fraglich, ob überhaupt nochmal eine Mannschaft gemeldet wird. Die taktischen Handlungsmöglichkeiten als Trainer waren bereits in der zurückliegenden Saison eingeschränkt. Es könnte für den TV Dresselndorf, der den Herren-Volleyball der vergangenen 15 Jahre im Siegerland geprägt hat, die Abschiedssaison werden. Aber ich will die Mannschaft als Spieler unterstützen, wenn ich es zeitlich kann. Mein Herz hängt noch dran.
Was reizt Sie an diesem Verein, an dieser Mannschaft?
Ich habe in der vergangenen Saison die Entwicklung verfolgt, mir Trainingseinheiten und das Pokalspiel gegen Herne angesehen. Ich begann fast unbewusst, Ideen zu entwickeln. Da ist eine junge Mannschaft mit Potenzial und sind engagierte Menschen, die Volleyball leben.
Spaß mit einer Mannschaft, die zwei Jahre nur Misserfolge hatte?
Das ist schon hart. Zwei Jahre lange Fahrten und häufig Prügel beziehen, daraus können weder Selbstvertrauen noch dauerhaft Spaß wachsen. Ich habe mit Ehemaligen gesprochen, zwei feste Zusagen liegen mir bereits vor. Bei weiteren Spielerinnen gibt es die Option, als Teilzeitkraft zur Verfügung zu stehen.
Hört man da den Wunsch nach dem direkten Wiederaufstieg heraus?
Das ist zu weit gegriffen. Auch in der Oberliga wird eine hohe Qualität verlangt. Andere Mannschaften warten zu Saisonbeginn oftmals mit personellen Überraschungen auf, Spielerinnen, manchmal auch aus der Bundesliga, kehren zu ihren Stammvereinen zurück. Ich habe mittlerweile einige der Spielerinnen von SFG kennengelernt, sie machen einen hoch motivierten Eindruck. Wir gehen mit Optimismus in die neue Saison und wollen oben mitspielen. Auch ist der Zusammenhalt wichtig. Man muss als Mannschaft auch nach dem Training oder Spiel zusammensitzen und dummes Zeug reden können. Ich verstehe Sportvereine auch als Institution des sozialen Miteinanders. Dennoch bin ich kein Typ für Kaffee- und Kuchenmannschaften. Erfolg ist letztlich auch ein entscheidender Faktor, um langfristig Spaß zu haben.