25 März 2019
Es war alles angerichtet für einen großen Abend, und es ah auch lange danach aus, dass an diesem vorletzten Spieltag in der Volleyball-Oberliga alles nach Wunsch verläuft. Doch dass das (Volleyball-)Leben kein Wunschkonzert ist – diese bittere Erfahrung musste unsere Damen 1 nach annähernd zweieinhalb Stunden machen. Das Ende waren nur doch Tränen der grenzenlosen Enttäuschung, die Gesichter leer, Fassungslosigkeit – kurzum Tristesse pur. Und die Kulisse fühlte mit den Mädels.
Das bittere 2:3 (25:23,26:24,17:25,26:28,10:15) gegen VV Humann Essen, den direkten Konkurrenten im Kampf um den Relegationsplatz zur Regionalliga, hat zumindest an diesem Abend erst einmal Spuren hinterlassen. Dabei hatte der Nachbar vom VTV Freier Grund zumindest etwas Schützenhilfe geleistet und Spitzenreiter Bayer Leverkusen beim 2:3 einen Punkt abgenommen.
Dabei fing alles fast planmäßig an. 25:23 und 26:24, also 2:0-Satzführung nach zwei zugegebenermaßen sehr engen Sätzen. Aber das war auch zu erwarten, zumal Humann schon in eigener Halle im Hinspiel deutlich mit 3:0 erfolgreich war. „Danach waren wir, aus welchen Gründen auch immer, zunächst einmal total aus dem Häuschen, es war das komplette Chaos, wie zuletzt gegen Dormagen“, gab Michael Jürgens zu Protokoll.
Um dann aber zuzugestehen, dass es „ein sehr, sehr gutes Spiel“ war. „Ich bin mit der Leistung trotz der unglücklichen Niederlage zufrieden, es war eine deutliche Steigerung zum Hinspiel.“ Das 17:25 holte die Franziskus-Damen nach den beiden hart erkämpften Sätzen auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Warnschuss war unüberhörbar.
SFG kam zurück, aber nicht die erhoffte Konstanz. „Dieses große Auf und Ab begleitet uns leider während der gesamten Saison“, so Jürgens zur Endphase des vierten Durchgangs. 24:23 und 25:24, zweimal Matchball für SFG – und dann kamen die Gäste zurück. Zweimal erhoben sich die Fans in Erwartung des erlösenden letzten Punktes. Doch es kam anders, Humann glich mit 28:26 aus. Doch noch war nichts verloren, noch hatten es die Gastgeberinnen selbst in der Hand.
Dann 8:7 für SFG beim Seitenwechsel im Tie-Break. Spielerwechsel bei Olpe. Strunk für Kühr und dann wieder zurück. Symptomatisch die letzten Punkte für die Gäste: erfolgreicher Humann-Block, vergebener Danke-Ball SFG und schließlich eine Zuspielerfinte ins Netz – SFG war am Boden zerstört.
Für Michael Jürgens war erste Seelenmassage angesagt, aber die traf zunächst noch auf taube Ohren. Die Enttäuschung über die vergebene Chance auf die Relegation saß zu tief. Aber noch ist theoretisch alles möglich: Meisterschaft oder Relegation – aber nur mit Schützenhilfe. Wir benötigen einen Drei-Punkte-Sieg bei TuSEM Essen, Humann Essen muss gegen Dormagen zwei Punkte abgeben und Bayer Leverkusen darf gegen PTSV Aachen 3 keinen Punkt holen. Unmöglich? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Doch an diesem sicher denkwürdigen Abend dachte in dem Moment niemand daran, weder Spielerinnen noch Fans. Sie standen noch lange nach Spielschluss beisammen, diskutierten und ließen sich’s zumindest am kalten Buffet gutgehen.
Für unsere SFG 1 spielten: Kristin Bürger, Maria Burghaus, Katharina Fink, Daria Knorn, Lea Kühr, Claudia Radeke, Lea Schulzki, Annika Seidel, Anna Sondermann, Clara Strunkt, Lea Uebach, Clara Wübbeke.