08 Oktober 2024
„Hochzufrieden bin ich“, sagte Michael Jürgens, Trainer des Volleyball-Regionalligisten VC SFG Olpe, nach dem 3:1 (25:16,19:25.25:16,25:21) gegen Schlusslicht RSV Borken 2, „es sind drei weitere Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt.“ Und damit drückte er sehr deutlich aus, dass zum einen Borken wohl zu den schwächeren Teams der Liga gehört und zum anderen sicher noch stärkere Aufgaben auf ihn zukommen werden. Doch die Auftaktbilanz ist mit zwei Siegen in zwei Spielen für einen Neuling zunächst einmal bemerkenswert.
Die Gastgeberinnen nutzten ihre Größenvorteile sowie ihre Erfahrung gegen den deutlich jüngeren Gegner aus dem westlichen Münsterland. Das 25:16 verdankten sie vor allem starken und sehr variablen Aufschlägen, die Borken vor große Probleme stellte. Die zahlreichen Zuschauer waren’s zufrieden, mussten aber im zweiten Satz erleben, dass die SFG-Damen plötzlich Probleme bekamen.
Für Michael Jürgens war es die Folge einiger Wechsel. „Ich habe einen großen Kader und muss meinen Spielerinnen möglichst viele Einsätze ermöglichen“, begründete er den vorübergehenden Leistungsabfall. Da kann ich auch besser individuelle Schwächen erkennen und im Training daran arbeiten.“ Zum ersten Mal kam auch Anja Kempny nach ihrer längeren Verletzungspause zum Einsatz. „Vielleicht waren wir auch nach dem ersten klaren Satz nicht mehr so ganz hundertprozentig dabei“, vermutete Lara Terkowsky, die vom Borkener Trainer zur MVP erkoren wurde.
Den Satzverlust, gleichzeitig der erste Satzgewinn im dritten Saisonspiel für Borken, konnte der SFG-Coach in dem ruhigen Gewissen verkraften, dass seine stärkste Formation nicht auf dem Feld stand. Und doch bleibt immer ein Restrisiko. „Es war kein einfacher Sieg, wir mussten schon alles in die Waagschale werfen und richtig kämpfen.“
Und das war auch ganz im Sinne des Publikums, das sich aber insgesamt etwas zurückhaltend verhielt – im Gegensatz zu den mitgereisten Fans aus Borken. Trommeln und viel Aufmunterung begleiteten vor allem den großen Einsatz der Borkener Mädels in den beiden ersten Sätzen. Die Begeisterungsfähigkeit der SFG-Fans dagegen hielt sich in Grenzen. Eine einzige große Trommel zur Unterstützung der eigenen Mannschaft ist etwas wenig, und auch die sonstigen „SFG, SFG“-Anfeuerungsrufe sind ausbaufähig.
Nach dem Satzausgleich lief die Partie wieder klar in die gewünschte Richtung, wenngleich im vierten Satz erst der sechste Matchball zum 3:1 genutzt wurde. „Da hatte wohl schon die Spannung etwas nachgelassen“, so Michael Jürgens. In der Endphase hatten die Gäste den harten Angriffen von Lara Terkowsky, Kristin Bürger und der jungen Mia Basch kaum noch etwas entgegenzusetzen. Als Libera stand Melli Schäfer ihrem Pendant Claudia Müller in nichts nach. Ebenso bewertet der Coach den längeren Einsatz von Toni Häner als Zuspielerin als „sehr gut“.
Die „Wahl“ zur MVP ist für Lara Terkowsky nichts Neues. „Diese Ehre wurde mir in den letzten Jahren beim VTV Freier Grund schon mehrmals zuteil“, so die Geehrte und bewertete die Partie gegen Borken als eine Steigerung zum Saisonauftakt.
Kader: Lea Uebach, Victoria Popov, Antonia Häner, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Helen Dannenberg, Lara Terkowsky, Clara Strunk, Melanie Schäfer, Claudia Müller, Anja Kempny, Mia Basch, Anna Lena Beul