22 September 2023
Die beiden höchstklassigen Damenmannschaften des VC SFG Olpe konnten sich in Ober- und Landesliga keinen besseren Saisoneinstand wünschen.
Der Spielplan bescherte den Teams von Michael Jürgens (Oberliga) und Peter van Vianen (Landesliga) in eigener Halle zwar zwei Verlierer des ersten Spieltages, aber gerade dann sind solche Gegner gefährlich, auf Wiedergutmachung aus und diese Spiele müssen erst einmal gewonnen werden. Beide Trainer sind erfahren genug und wollten die Ergebnisse nicht überbewerten. „Ich lasse mich nicht dazu verleiten, voreilige Schlüsse zu ziehen“, sagte Peer van Vianen, der sein Debüt als Coach der Zweiten gab. Und Oberliga-Trainer Michael Jürgens pflichtete ihm bei.
Das deutliche 3:0 (25:18,25:23,25:17) von SFG 1 in der Oberliga gegen die Gäste vom SV Wachtberg war eigentlich nie gefährdet. Selbst das knappe 25:23 im zweiten Satz war eher eigener Nachlässigkeit geschuldet. Michael Jürgens war von der letzten Saison noch gewarnt, als die Damen aus der Eifel lange oben mitspielten. Auch das 2:3 der Eifeltruppe gegen PSV Aachen 3 am ersten Spieltag ließ noch keine Schlüsse zu, zumal „Aachen einer der stärksten Gegner in der Liga sein dürfte“ (Jürgens).
Ohne die erfahrene Libera Claudia Müller, Helen Schneider, Zuspielerin Annika Seidel und Nachwuchstalent Mira Naber standen Jürgens nur neun Spielerinnen zur Verfügung. „Das hatte jedoch kaum Einfluss auf unser Spiel“, so der SFG-Coach und verwies darauf, dass Wachtberg mit neuem Coach und teilweise verändertem Personal in Olpe angetreten sei. Es war für Michael Jürgens wichtig, dass seine Damen die Änderungen im System gut umgesetzt haben. „Allerdings gab es teilweise Schwächen im Block“, monierte er, „da konnte Wachtberg von Außen immer wieder punkten.“ Die Annahme wurde mit zunehmender Dauer besser, auch in der Abwehr zeigten sich seine Mädels verbessert. Und das galt vor allem auch
für Rückkehrerin Anna Sondermann, die mit ihrer neuen Rolle immer besser zurechtkommt.
Des Trainers Auswahl zur wertvollsten Spielerin des Tages – MVP – bereitete ihm etwas Kopfschmerzen, zumal auch der Gegner seine Mannschaft kaum ernsthaft forderte: Kristin Bürger, Lea Uebach und Anna Sondermann. Wer die Qual hat, hat trotz Wahlmöglichkeit kein Ergebnis. „Kristin war trotz ihrer Wadenprobleme sehr effektiv, Lea überzeugte auf Diagonal und Anna stand unter Druck und löste ihre Aufgabe als Libera sehr gut.“
Der Kader von SFG 1: Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Antonia Häner, Sabrina Küppers, Lea Uebach, Anna Sondermann, Victoria Popov, Anna-Lena Beul, Mia Basch.
Die Partie der beiden Verbandsliga-Absteiger von SFG 2 gegen den VfL Bad Berleburg hat nicht gehalten, was man wohl erwarten konnte. Von einem Spiel auf Augenhöhe konnte nie die Rede sein. Zu deutlich war das 3:0 (25:15,25:21,25:16) für die gastgebenden SFG-Damen, zu gering die Gegenwehr der Wittgensteinerinnen. VfL-Betreuer Matthias Winter klärte das einseitige Kräfteverhältnis auf: „Bei uns haben zwei Leistungsträgerinnen ganz aufgehört, zwei weitere Stammspielerinnen sind verletzt. Und einen solch starken Unterbau wie SFG haben wir leider nicht.“
Trainer Peter van Vianen, neu auf der Bank von SFG 2, resümierte, „dass der druckvolle Aufschlag uns enorm geholfen hat und Bad Berleburg nur selten planmäßig aufbauen konnte.“ Dennoch entschuldigte sich der Olper Coach bei seinem großen Kader, dass er trotz der Dominanz nur wenig Einwechslungen vornahm. „Ich musste gerade zum Auftakt vorsichtig sein und wechselte nur, wenn es nötig war. Ich muss meine Truppe erst mal im Wettkampf testen und kennen lernen.“
Bad Berleburg war abgeschlagen als Letzter aus der Verbandsliga abgestiegen, doch van Vianen wollte sich dadurch nicht beeinflussen lassen und sich selbst ein Bild machen. Doch durch die Schwäche des Gegners dürfte der SFG-Coach auch noch nicht viel schlauer geworden sein. „Ich wollte den Gegner auf keinen Fall unterschätzen“, so van Vianen weiter, „unsere Annahme war gut, aber insgesamt ist noch Luft nach oben. Wichtig ist, dass der Start erst einmal gelungen ist. Was der Erfolg wert ist, kann wohl nach dem nächsten Spieltag etwas näher beurteilt werden, wenn die SFG-Damen in Letmathe auf einen Gegner treffen, der seine erste Partie mit 3:1 gegen SuS Oestereiden gewann.
Der Kader von SFG 2: Aleyna Konal, Leonie Althoff, Hannah Aßmann, Juliane Greil, Josefine Häner, Maren Kliche, Katharina Sander, Nina Kebbekus, Nele Faber, Emma Schlimm, Mirja Leusing.