22 Februar 2024
Vorentscheidung? Ja. Entscheidung? Nein. Die Partie zwischen dem VC SFG Olpe und den Gästen vom PTSV Aachen 3 war eines Spitzenspiels würdig. Doch das deutlich erscheinende 3:0 (25:21,25:21,25:15) für die Franziskus-Damen sorgte für beruhigende Verhältnisse im Olper Lager und entlockte SFG-Trainer Michael Jürgens die Aussage, dass er „sehr, sehr zufrieden“ sei. Und so bekamen die gut zweihundert Zuschauer, darunter ein großer Fan-Block aus Aachen, ein Spiel auf hohem Niveau geboten.
„Wir hatten mit einem Spitzenspiel gerechnet“, sagte Aachens Cheftrainer André Schnitker, „schließlich sind wir nach drei siegreichen Spielen mit viel Selbstbewusstsein nach Olpe gefahren. Es waren heute drei intensive Sätze, es gab keine Ruhepausen, wir standen immer unter Druck. Das 0:3 tut uns weh. Olpe hat verdient gewonnen, aber Olpe hat verdient gewonnen. Ich wünsche alles Gute zum Aufstieg.“ Immerhin hätten die Gäste im Erfolgsfalle noch einmal im Titelkampf mitmischen können.
Die Intensität galt zumindest für die beiden ersten Sätze. „Ich hatte viel Respekt vor Aachen“, so Michael Jürgens, „wir haben uns gegenseitig nichts geschenkt.“ Es waren lange, sehr schöne Ballwechsel, sodass auch die Kulisse voll auf ihre Kosten kam. Dabei sah es vor allem im ersten Durchgang nicht gut aus, als die Gäste schnell einen Fünf-Punkte-Vorsprung herausspielten. „Da war ich mir nicht so sicher, dass wir in diesem Satz noch einmal zurückkommen würden.“ Da habe seine Mannschaft aber Nervenstärke bewiesen und ließ nach dem 25:21 das Gefühl entstehen, dass die Partie nicht mehr abgegeben werde.
Der Start in den zweiten Durchgang war deutlich besser, und doch sah sich Jürgens genötigt, als nach einer schnellen Führung die Gäste mit 12:10 vorne lagen, eine Auszeit zu nehmen. „Da waren einige Nachlässigkeiten im Spiel, die Mädels nahmen die anfängliche Führung als selbstverständlich hin. Ich war froh, dass sie sich und auch den Gegner wieder in den Griff bekamen.“ Das 25:15 im dritten Satz war dann fast nur noch Formsache.
Die SFG-Damen zeichneten sich vor allem durch eine geschlossen starke Mannschaftsleistung aus. Aachen hatte zwei ehemalige Erst- und Zweitliga-Spielerinnen in ihren Reihen, die den SFG-Block in hohem Maße forderte. Umgekehrt setzten aber nicht nur die SFG-Angaben den Gegner unter Druck. So konnten die Gastgeberinnen vor allem von den Außenpositionen mit Kristin Bürger und Mia Basch immer wieder erfolgreich zu Punkten kommen. Ebenso glänzte Caro Hermsen in der Mitte.
Mannschaftskapitänin Lea Uebach überzeugte mit guter Annahme und Abwehr. „Ja, das hat Spaß gemacht“, sagte sie, „mit einem 3:0 hatte ich auf keinen Fall gerechnet. Es war ein sehr enges Spiel, und dank einer guten Teamleistung letztlich überragend.“ Auch wenn die Saison noch drei Spieltage hat, zieht sie eine erste Bilanz: „Wir sind von Spiel zu Spiel besser reingekommen. Es läuft jetzt besser als erwartet, schließlich hatten wir kein klares Ziel definiert.“ Und zur Möglichkeit, Regionalliga zu spielen? „Noch ist es nicht so weit, aber sportliches Neuland ist immer erstrebenswert.“
Für Mittelblockerin Sabrina Küppers ist diese Saison etwas ganz Besonderes. „Die Erste Liga ist schon sehr anspruchsvoll“, so die Seniorin der Mannschaft, „es ist einfach klasse dieses tolle Verhältnis von Jung und Alt. Da gibt es keine Zickereien. Es ist sehr homogen und funktioniert total gut. Wir haben heute gegen einen sehr starken Gegner eine gute Leistung abgerufen.“
„Das war beste Werbung für den Volleyballsport“, resümierte Michael Jürgens, „mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.“ Er hatte wieder einmal die Qual der Wahl zur MVP. Zuspielerin Victoria Popov war wieder „sehr gut, sollte aber nicht nur zu zaubern versuchen“. Ebenso agierte Claudia Müller gewohnt stark als Libera. Auch auf die Mitte war Verlass. Außer Caro Hermsen kamen auf dieser Position Sabrina Küppers und Anna Lena Beul zum Einsatz und überzeugten ihren Trainer. Letztlich kürte er mit Co-Trainer Damian Himmel gemeinsam die beiden Außenangreiferinnen Kristin Bürger und Mia Basch zu MVP
Kader: Lea Uebach, Victoria Popov, Mia Basch, Antonia Häner, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Eva van Vianen, Mira Naber, Sabrina Küppers, Anna Lena Beul, Claudia Müller, Anna Sondermann.
Der Endspurt – noch drei Spieltage
Die Rechnung ist einfach: SFG hat fünf Punkte Vorsprung vor AVC Köln. Fünf Punkte aus den Spielen in Menden, zuhause gegen Hilden und in Düren – und der Titel ist in trockenen Tüchern.