Aus der Presse: SFG Olpe reißt die Halle zu Jubel-Stürmen hin

12 März 2025

Es war wie eine Wiedergeburt alter Tugenden wie „unbedingter Siegeswillen“ und Kampfgeist nach dem Debakel in der Vorwoche bei Saxonia Münster. Oder, um sich einer bekannten Floskel zu bedienen: Die Volleyballerinnen des VC SFG Olpe sind nach der desaströsen Vorstellung in Münster auferstanden wie Phönix aus der Asche. Das Wichtigste: die Mädels von Trainer Michael Jürgens können noch immer Volleyball auf höchstem Regionalliganiveau spielen.

Das 3:2 (22:25,25:22,18:25,25:23,16:14) im Verfolgerduell des Spitzenreiters TV Gladbeck gegen den punktgleichen Kontrahenten vom VV Humann Essen bot höchsten Unterhaltungswert an einem Sonntagnachmittag bei frühlingshaften Temperaturen. Der Verzicht auf Kaffee und Kuchen auf der Terrasse sollte sich lohnen. Und die zahlreichen Fans dankten es den Mädels am Ende mit Standing Ovations.

Diese Stimmung, diese Emotionen hatte die SFG-Halle schon lange nicht mehr erlebt. Dabei war es eine Achterbahnfahrt für Mannschaft und Fans. SFG kam schwer in die Gänge. „Da hatten wir Probleme im Block, auch die Annahme war nicht stabil“, analysierte Trainer Michael Jürgens. Da konnte der erste Satzverlust nach deutlichem Rückstand nicht mehr abwendet werden. Die Retourkutsche folgte mit demselben Resultat: 25:22.

Das Wechselbad der Gefühle ging weiter. „Wir hatten im dritten Satz einiges Durcheinander auf dem Feld“, so Jürgens weiter. Doch das bekamen seine Damen in der Folge wieder besser in den Griff. Er beorderte Lara Terkowsky auf Außen, dafür musste Mia Basch weichen, eins der vielen Talente. In der Mitte lieferten Caro Hermsen und Clara Strunk nicht nur beste Blockarbeit ab, sondern überraschten Essen auch mit Schnellangriffen. Und die Fans fieberten mit: „SFG, SFG“ war unüberhörbar und Trommeln sorgten letztlich für den richtigen Takt. Folge: Tie-Break.

Es war der Kulisse zu verdanken, dass die Partie am Ende eine kaum noch für möglich gehaltene Wendung nahm. 3:8 beim Seitenwechsel. Dann 6:12 und 11:14. Schon die Entscheidung? Und dann kam Lara Terkowsky: Fünf Angaben, fünf Granaten und dann 16:14. Die Fans rasten und rasteten förmlich aus. „Das Publikum war einfach nur super“, schwärmte auch Clara Strunk, die vom Gegner mit dem Prädikat MVP ausgezeichnet wurde.

„Es war ohne Zweifel ein Sieg des Willens“, holte Clara Strunk aus, noch ganz gefangen in ihren Gefühlen, „wir hatten ja auch noch eine Rechnung mit Essen offen.“ Das 0:3 in der Hinrunde sollte korrigiert werden. Und dazu war auch eine ganz andere Körpersprache als zuletzt in Münster notwendig. „Daran haben wir unter der Woche gearbeitet, über Mentalität gesprochen. Wir müssen Fehler akzeptieren, aber auch dagegenwirken. Wir haben an unsere Stärke geglaubt und das Saxonia-Spiel ausgeblendet. Wir wollten aus unseren Fehlern nicht nur lernen, sondern es vor allem auch besser machen.“

Und besser gemacht haben sie es. Auch dank gelungener Wechselpolitik. „Jeder Wechsel hat gezeigt, dass wir eine komplette Mannschaft sind“, legte Clara Strunk noch einmal nach. Und Michael Jürgens ergänzte: „Mit der Einwechslung von Emma Basch, die für mich MVP war, wurde das Zuspiel stabiler.“ Ebenso wichtig auch die Einwechslung von Lea Uebach zu Beginn des vierten Durchgangs. „Mit ihr kehrte viel Ruhe ein.“ Auf Außen war Kristin Bürger einmal mehr eine Bank. Ebenso konnte Antonia Häner beim Zuspiel nach längerer Pause überzeugen. Fazit Michael Jürgens: „Es hat allen unheimlich viel Spaßgemacht.“

Die Möglichkeit zur Relegation haben die Franziskus-Damen nicht mehr in eigener Hand. SFG ist auf Schützenhilfe angewiesen. Dazu müssen aber zunächst die beiden letzten Saisonspiele gegen TuS Herten (15. März) und Bayer Leverkusen 2 (12. April) gewonnen werden. Die besseren Karten haben MTV Köln und SG Langenfeld, die zudem noch mit einem Spiel im Rückstand sind.

Kader: Lea Uebach, Mira Naber, Victoria Popov, Antonia Häner, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Emma Basch, Lara Terkowsky, Clara Strunk (MVP), Melanie Schäfer, Claudia Müller, Mia Basch, Anna Lena Beul.