14 November 2024
Duplizität der Ereignisse. Zum zweiten Mal in Folge wurde nach Claudia Müller mit Melanie „Melli“ Schäfer eine Libera vom Gegner zur wertvollsten Spielerin (MVP) gekürt. Doch der so Geehrten wäre ein eigener Sieg beim Tabellenführer VV Humann Essen sicher lieber gewesen als die sportliche Anerkennung. Mit 0:3 (27:29,23:25,20:25) standen die Volleyballerinnen des VC SFG Olpe zum ersten Mal in dieser Saison mit völlig leeren Händen in der großen Halle vor den lautstarken heimischen Fans da. „Und das war auch völlig verdient“, so SFG-Trainer Michael Jürgens, „wenngleich ein Punkt doch verdient gewesen wäre.“
„Es war einfach nicht unser Tag“, so Jürgens weiter, wollte aber auch nichts schönreden. „Essen präsentierte sich als eine bärenstarke Mannschaft, und so habe ich mich nach dieser zweiten Saisonniederlage auch bei Weitem nicht so geärgert wie beim 2:3 gegen Langenfeld.“ Der Coach sah nach desolatem Start mit 1:9 und 9:19 seine Mädels plötzlich im Aufwind, dann sogar 23:23 und doch behielten die Gastgeberinnen mit 29:27 das bessere Ende für sich.
Es war eine tolle Aufholjagd, so der Coach weiter. Und das Bild des zweiten Durchgangs glich in etwa auch dem ersten Satz – aber erneut 23:25. Die Halle tobte, extrem viel Lärm durch zahlreiche Trommeln. „Aber die müssen auch noch zu uns kommen“, sagte Jürgens nach dem 20:25 und sah seine Mädels keineswegs so schlecht, wie es etwa das 0:3 aussagen könnte.
„Es war heute physisch und psychisch sehr schwer für uns“, stellte sich der Coach vor seine Truppe. Natürlich haderte er etwas mit der Konstanz, zahlreiche verschlagene Angaben – allein acht im zweiten Satz – sind dann doch einige zu viel. „Aber es war keine Vollkatastrophe, dazu waren vor allem zwei Sätze letztlich denkbar knapp.“ Und er sah in Lea Uebach und Lara Terkowsky, neben Libera Melli Schäfer, die stärksten Angreiferinnen.
Für Melli Schäfer war die Wertschätzung als MVP noch nicht einmal etwas Neues. „Ich war in der letzten Saison mit VTV Freier Grund in der Regionalliga bereits viermal ausgezeichnet worden“, sagte sie, „aber es tut natürlich gut, wenn der Gegner die Leistung anerkennt. Doch wie schon vor einer Woche war auch Claudia mit mir auf Augenhöhe.“
Kader: Lea Uebach, Mira Naber, Victoria Popov, Antonia Häner, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Lara Terkowsky, Clara Strunk, Melanie Schäfer, Claudia Müller (MVP), Mia Basch, Anna Lena Baul, Emma Basch.