Aus der Presse: SFG Olpe fängt sich herbe Pleite bei Saxonia Münster

27 Februar 2025

„Katastrophe“ und „schwarzer Tag“ waren noch fast harmlose Umschreibungen, die die Partie der Volleyballerinnen des VC SFG Olpe charakterisieren. Die aufstiegsambitionierten Damen aus Olpe bezogen beim abstiegsgefährdeten TuS Saxonia Münster mit 0:3 (18:25,15:25,16:25) eine Abfuhr erster Klasse – und die Partie wurde für alle Interessenten auch noch aus der Halle in Münster nach Olpe gestreamt. Eine Pleite direkt ins Wohnzimmer.

Es ist für einen Aufsteiger wahrlich keine Schande gegen einen Konkurrenten in der Regionalliga deutlich zu verlieren – aber einmal so vorgeführt zu werden? „Wir sind schlecht reingekommen“, sah SFG-Coach Michael Jürgens den Kern allen Übels gleich in der Anfangsphase schon in der Annahme, „wir ließen uns von den äußeren Bedingungen runterziehen und waren dann in vielen Elementen einfach nur schlecht.“

Auch Lara Terkowsky, die nach vier Regionalligajahren beim VTV Freier Grund nach Olpe wechselte, konnte sich in ihrer langen Karriere an eine solche Klatsche nicht erinnern. „In den zurückliegenden Jahren haben wir allerdings weniger an einen Aufstieg in die Dritte Liga gedacht“, sagte die sonst bärenstarke Mittelangreiferin, „auch wenn wir schon mal im oberen Drittel der Tabelle mitgespielt haben.“

Und sie blickt auf den bisherigen Saisonverlauf zurück: „Unsere gute Situation in der Tabelle ist schon überraschend. Wir wollten nur mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Hätte jemand uns den dritten oder vierten Platz angeboten, das hätten wir doch sofort unterschrieben.“ Vielleicht sei das Dilemma auch auf die außergewöhnliche Situation zurückzuführen. „Im großen Bus mit vielen Fans gemeinsame Anreise, im Hinterkopf vielleicht schon die drei Punkte, mit denen wir unsere tolle Ausgangsposition festigen wollten. Wir hätten wohl nach zehn Sätze spielen können und hätten keinen gewonnen.“

Als einzige Spielerin hatte sich Libera Claudia Müller das Prädikat „MVP“ verdient. Alle anderen hatten, mit Abstrichen, einen rabenschwarzen Tag. Ganz anders als die Sächsinnen. „Der Gegner lieferte ein starkes Spiel ab und ließ den unbedingten Willen, nicht absteigen zu wollen, klar erkennen“, äußerte sich Michael Jürgens anerkennend über den Kontrahenten, „das war nicht nur eine ganz andere Körpersprache.“

Der SFG-Coach wollte aber nicht alles schlechtreden. Mia Basch bot eine stabile Annahme, ebenso Anna Lena Beul. Und Emma Basch konnte als Zuspielerin auch positive Akzente setzten. „Aber“, so Michael Jürgens, „gerade meine drei jüngsten Spielerinnen hatten an diesem Tag schon drei schwere Spiele im Rahmen der U18-Qualifikation zu den NRW-Meisterschaften in den Knochen.“

Lara Terkowsky wollte nichts schönreden, zeigte sich aber auch gleichzeitig kämpferisch: „So etwas hat man einfach mal. Das ist ärgerlich, aber jetzt heißt es abhaken und konzentriert die letzten drei Spiele in eigener Halle mit der Unterstützung unserer Fans angehen. Es ist nur dumm, dass wir unsere komfortable Ausgangsposition so leichtfertig verspielt haben.“ Und Jürgens ergänzte: „Wir müssen uns auf unsere Stärken besinnen, aber da müssen die Mädels zwei Klassen besser spielen.“

Kader: Lea Uebach, Mira Naber, Victoria Popov, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Emma Basch, Lara Terkowsky, Clara Strunk, Melanie Schäfer, Claudia Müller (MVP), Anja Kempny, Mia Basch, Anna Lena Beul.