06 Februar 2024
Es war ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Und Michael Jürgens, Trainer der Volleyballerinnen des VC SFG Olpe sollte recht behalten, als er in den letzten Wochen immer wieder davor warnte, dass noch längst nicht alles gelaufen sei. Das 1:3 (21:25,23:25,25:19,22:25) beim AVC 93 Köln offenbarte wieder einmal, dass in dieser Liga fast jedes Ergebnis möglich ist.
Der SFG-Coach wollte das Resultat auch nicht auf die kurzfristig veränderte Hallensituation schieben, aber die Voraussetzungen waren schon ungünstig. „Köln musste auf eine andere Halle ausweichen mit frühem Spielbeginn, 12 Uhr am Samstag“, so Jürgens, „und auf unser Angebot in Olpe zu spielen, wollten sich die Kölnerinnen nicht einlassen.“
Aber darauf die Niederlage zurückzuführen, wäre zu einfach. Der erste Durchgang war von vielen Aufschlagsfehlern geprägt, der Block stand oft schlecht und die Gastgeberinnen hatten vor allem auf Diagonal eine sehr starke Angreiferin. „Meine Mädels kamen in der ungewohnt großen Halle zunächst nicht zurecht“, sah Jürgens auch in den äußeren Bedingungen eine Ursache für das 21:25, sah aber im zweiten Satz trotz des 23:25 schon eine deutliche Verbesserung.
„Da war es endlich eine Begegnung auf Augenhöhe“, hoffte Jürgens auf eine Wende, die sich auch andeutete. Eine starke Aufschlagsserie im dritten Satz von Mia Basch zum 7:0 war Grundlage für das folgende 25:19. Aber AVC kam zurück und es entwickelte sich ein hart umkämpfter vierter Satz mit besserem Ende für Köln. „Da haben wir durch unnötige Eigenfehler, vor allem am Netz, wenigstens fünf Punkte verschenkt“, monierte Jürgens, sah aber den AVC 93 Köln als verdienten Sieger, „wenngleich wir schon einen Punkt für die Tabelle verdient gehabt hätten.“
Was dieser eine verlorene Punkte wert sein könnte, wird sich erst am Ende der Saison zeigen. Noch haben die SFG-Damen vier Spieltage vor Saisonschluss einen nur scheinbar beruhigenden Vorsprung von fünf Punkten vor AVC Köln. Und dahinter lauert mit einem weiteren Punkt Rückstand PTSV Aachen 3, die zum nächsten Heimspiel am 17. Februar in die SFG-Halle kommen. SFG ist noch lange nicht durch.
Michael Jürgens zieht noch einmal Bilanz aus dieser Partie am Rhein. „Unser Block war an diesem Tag zu schwach, das war auch schon besser, doch AVC war auch deutlich stärker als unsere letzten Gegner.“ Sehr positiv bewertete er die Abwehrarbeit seiner Mädels, die gegen die druckvollen Angriffe Schwerstarbeit verrichten mussten. Nicht umsonst erklärte er Libera Claudia Müller zur wertvollsten Spielerin, doch bescheinigte er der gesamten hinteren Reihe eine gute Annahme.
Es war insgesamt ein gutes Spiel – und daran hatten eben auch seine Damen einen großen Anteil. Auch vorne sah er gute Akzente. Von Außen waren Kristin Bürger und Mia Basch für viele Punkte zuständig. Erst als Köln den eigenen Block umgestellt hatte, wurde es für SFG auch am Netz wieder schwieriger. Jürgens vermutet, dass Aachen jetzt noch einmal Morgenluft wittert in der Meisterfrage. „Wir haben noch vier Spiele, und ob da die Gegner mitspielen bleibt abzuwarten. Klar ist nur, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben.“
„Wir müssen die Erkenntnis aus diesem Spiel mitnehmen, dass AVC uns einige Schwächen aufgezeigt hat“, zieht Michael Jürgens ein letztes Fazit, „und daran müssen wir auch in der Karnevalspause arbeiten. Ich hoffe nur, dass gegen Aachen alle Kräfte an Bord sind und wir uns auf die große Unterstützung unserer Fans verlassen können.“
Kader: Lea Uebach, Victoria Popov, Mia Basch, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Annika Seidel, Mira Naber, Sabrina Küppers, Anna Lena Beul, Claudia Müller, Anna Sondermann.
Die letzten vier Spieltage
17.02. SFG – PTSV Aachen 3
24.02. TV Menden – SFG
02.03. SFG – Hildener AT
24.03. Dürener TV – SFG