Aus der Presse: Regionalliga-Traum nimmt Gestalt an

26 Februar 2024

Ein Meilenstein auf dem Weg zum Titel war es nicht gerade, dazu waren die Rollen vor der Partie zu klar verteilt. Aber es war ein notwendiger Sieg, den die SFG-Volleyballerinnen in der Oberliga beim Schlusslicht TV Menden mit 3:0 (25:18,25:17,25:10) eingefahren haben. Und da auch der einzig verbliebene Konkurrent im Aufstiegskampf, der AVC 93 Köln, den Lokalrivalen KT 43 Köln ebenfalls mit 3:0 schlagen konnte, bleibt in der Tabelle alles beim alten. Es sind nur noch zwei Punkte aus zwei Spielen, die die Truppe von Cheftrainer Michael Jürgens für den ersehnten Aufstieg benötigt – ein Aufstieg, der ursprünglich gar nicht auf der Agenda der SFG-Verantwortlichen stand.

Die Sorgen von Michael Jürgens vor der Partie waren nicht unberechtigt, denn die Pleite zuhause gegen den damaligen Vorletzten Düren liegt gerademal gut zwei Monate zurück. „Man merkte den Mädels schon die Anspannung vor und zunächst auch im Spiel an“, sah der SFG-Coach einen Start mit angezogener Handbremse. Und so lagen die Gastgeberinnen zur Satzmitte sogar knapp vorne. Das Problem bei den Gästen war zunächst die Abstimmung, doch als die eigentlich unnötige Nervosität abgelegt werden konnte, lief die Angriffsmaschinerie von SFG besser. Mit 25:18 wurden die Weichen zum klaren 3:0 endgültig gestellt.

Allerdings trug Menden auch selbst zum souveränen Gästeerfolg bei. „Schlechte Annahme und schlechter Aufbau erleichterten uns letztlich den Sieg“, diagnostizierte der Mediziner Michael Jürgens die Hauptursachen beim Gegner, ohne aber die Leistungen seiner Damen schmälern zu wollen.  „Die Mädels spielten trotz der Tabellensituation onzentriert und ohne Überheblichkeit. Sie haben das Spiel sehr ernstgenommen.“ Unter dem Strich war es laut Jürgens ein gutes Spiel, zu dem auch der Gegner seinen Teil beitrug.

Trotz des kurzfristigen Ausfalls von Caro Hermsen konnte Jürgens einen vollen Kader aufbieten, wurde nicht enttäuscht und sprach von einer in allen Elementen starken und überzeugenden Leistung, die sich auch in der Bewertung seiner Spielerinnen niederschlug. Die beiden Zuspielerinnen Antonia Häner, nach langer Verletzungspause wieder dabei, und Victoria Popov agierten gewohnt zuverlässig, während Annika Seidel verletzungsbedingt zur moralischen Unterstützung auf der Bank saß.

Den Ausfall von Caro Hermsen kompensierten Sabrina Küppers und Anna Lena  Beul, die altersmäßig zwei Generationen angehören, bestens. „Sabrina war am Netz sehr stark und ihre Abwehraktionen im Hinterfeld verdankte sie ihrem guten Stellungsspiel. Anna Lena musste ebenfalls komplett in der Mitte durchspielen, das machte sie sehr gut. Sie wird ja sonst meist nur phasenweise auf Diagonal eingesetzt.“

Gewohnt souverän als Libera Claudia Müller, die auch von der Jugendspielerin Eva van Vianen unterstützt wurde. Auf Außen stand zunächst die schlagkräftigste Angreiferin Kristin Bürger zur Verfügung. Ihr Pendent auf dieser Position war die U18-Spielerin Mia Basch, die Jürgens zur MVP erklärte und  zusammen mit Mannschaftskapitänin Lea Uebach zu „Hidden Champions“ kürte. „Mia entwickelte extrem viel Druck und griff sehr variabel an. Lea war in Annahme und Abwehr immer sehr präsent und machte auch im Angriff sowie beim Block viele Punkte.“ Youngster der Mannschaft ist Mira Naber, noch U16, die ihre Qualität bei ihren Einsätzen auf Außen eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Am kommenden Samstag kann in eigener Halle (19 Uhr) der Titel und der damit verbundene Aufstieg in die Regionalliga perfekt gemacht werden. „Das wird ein harter Kampf“, prognostiziert Michael Jürgens, wenn der Hildener AT in der SFG-Halle seine Visitenkarte abgibt. Hilden kann den Klassenerhalt aus eigener Kraft noch schaffen und wird alles daransetzen, weiterhin der Oberliga anzugehören – doch dazu müssen auch Punkte beim Spitzenreiter SFG geholt werden. Für beide Mannschaften steht also viel auf dem Spiel.

 

Kader: Lea Uebach, Victoria Popov, Mia Basch, Antonia Häner, Helen Schneider, Kristin Bürger, Annika Seidel, Mira Naber, Sabrina Küppers, Anna Lena Beul, Eva van Vianen, Claudia Müller.