Aus der Presse: Großer Jubel! SFG gewinnt Verfolgerduell

17 Februar 2025

Es waren begeisternde Ballwechsel, die die Zuschauer immer wieder förmlich von den Sitzen rissen. Und am Ende war es ein Krimi zur besten Sendezeit, den sich im Verfolgerduell der Regionalliga die Volleyballerinnen des VC SFG Olpe und der SG Langenfeld lieferten. Mit 3:2 (25:17,27:25,23:25,20:25,15:8) behielten schließlich nach über zweistündiger Spielzeit einer äußerst wechselvollen Begegnung die SFG-Damen das bessere Ende für sich. Der Lohn eines aufopferungsvollen Kampfes ist nun Platz zwei, der zur Relegation in die Dritte Liga rechtfertigt.

„Das war einfach nur fürchterlich“, blickte der Langenfelder Coach Michael Wernitz auf den Start seiner Damen zurück, während – naturgemäß – SFG-Trainer Michael Jürgens den Start seiner Mädels kurz und bündig mit „furios“ charakterisierte: 25:17. „Wir waren vom ersten Ballwechsel an immer voll dabei“, lobte Jürgens und hob vor allem die druckvollen Aufgaben hervor. Nicht nur in dieser Phase war es Zuspielerin Victoria Popov, die die Bälle variabel verteilte, auch wenn die Annahme nicht immer optimal glückte.

Das Spiel war fast ein Spiegelbild der Saison. Höhen und Tiefen wechselten, denn nach dem knappen 27:25 folgten starke Sätze der Gäste. Mit 25:23 und 25:20 war für beide Mannschaften ein Punkt gesichert. „Da wurden die Karten neu gemischt“, stellte Jürgens lapidar fest. Und es blieb Kristin Bürger vorbehalten, nach einer vorübergehenden Erholungspause mit Granatenaufschlägen die Weichen Richtung Sieg zu stellen.

Wie schon zuletzt in Geldern trug Victoria Popov die Hauptlast des Zuspiels, da ihr Pendent Antonia Häner krankheitsbedingt fehlte. „Ja, es ist schon nicht einfach“, antwortete die U20-Spielerin auf die Frage, die alleinige Verantwortung zu tragen. Daran konnte auch der kurzzeitige Einsatz der noch drei Jahre jüngeren Emma Basch im vierten Satz nichts ändern. „Emma löste ihre Aufgabe gut“, merkte der SFG-Coach an. „Dieser Satz war auch nicht komplett schlecht“, sagte Anna Lena Beul, der ihr Trainer als seine MVP bezeichnete.

Auffallend war vor allem das gute Zusammenspiel von Victoria Popov mit Anna Lena Beul, die mit knallharten Angriffen aus dem Hinterfeld die Gästeabwehr zunächst vor fast unlösbare Probleme stellte. „Hinterfeldangriffe sind Kopfsache“, so Anna Lena Beul weiter, „ich bin immer darauf eingestellt, und das weiß Vicky auch.“

Das heißt jedoch nicht, dass die anderen Angreiferinnen keinen guten Job gemacht haben – und das auch in der Feldabwehr. Bezeichnend, wie sich Lara Terkowsky ganz lang machte, um Bälle vom Boden zu kratzen. Caro Hermsen konnte vor allem im Tie-Break mit Blockaktionen glänzen. Eine sichere Bank auch Clara Strunk in der Mitte sowie Mia Basch auf Außen, die beide von der ersten bis zur letzten Minute im Einsatz waren – einfach unverzichtbar. Ebenso unverzichtbar aber auch Mannschaftskapitänin Lea Uebach, die in kritischen Phasen als Vorbild sofort im Spiel „drin“ war.

Die Hauptlast bei Annahme und Feldabwehr lag bei Libera Melli Schäfer, deren Pendent Claudia Müller aus gesundheitlichen Gründen nicht eingesetzt werden konnte. „Melli war sehr stark und hat ein Sonderlob verdient“, so Jürgens. Überhaupt: die Abwehrarbeit beider Teams. „Da wurden Wahnsinnsbälle geholt“, war auch der Gäste-Trainer voll des Lobes und machte beiden Teams ein großes Kompliment: „Das war ganz hohes Regionalliganiveau.“

Ein dickes Kompliment ging auch an die Kulisse, und darüber waren sich beide Verantwortliche einig. „Dass wir bei dieser Stimmung und 0:2 noch einmal zurückgekommen sind“, so der SGL-Coach, „war schon bemerkenswert. Da bin ich sehr stolz auf meine Mädels. Aber es gelang uns nicht, das Publikum ruhigzukriegen. Ich hatte meiner Mannschaft nach dem 0:2 gesagt: Wollt ihr aufgeben oder aufstehen? Olpe hatte schließlich die bessere Körpersprache.“ Und das war schon bei den Mädels auf der „Bank“ zu sehen, die die Stimmung anheizten.

SFG hat es nun selbst in der Hand. Ein Auswärtsspiel am kommenden Samstag bei Saxonia Münster, dem dann bis zum Saisonabschluss am 12. April gleich drei Heimspiele folgen. Da ist dann wieder die Heimkulisse gefragt. „Sicher eine der besten der Liga“, sagte auch Langenfelds Trainer. Und dass diese Kulisse auch lernfähig ist, bewies sie beim Matchball: die Fans dankten es mit Standing Ovations. Die Kulisse als siebte Spielerin – so kann’s weitergehen.

Kader: Lea Uebach, Mira Naber, Victoria Popov, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Emma Basch, Lara Terkowsky, Clara Strunk, Melanie Schäfer, Claudia Müller, Anja Kempny, Mia Basch (MVP), Helen Schneider, Anna Lena Beul.