Aus der Presse: Ein Tag wie gemalt für den VC SFG Olpe

22 Januar 2024

Selten war ein Trainer wohl zufriedener als der Coach vom VC SFG Olpe, Michael Jürgens. Nach dem überragenden 3:0 (25:16,25:21,27:25) beim TSV Bayer Dormagen wusste er nicht so recht, wo er mit seinen Lobeshymnen beginnen sollte. Bei seiner Kür zur wertvollsten Spielerin des Tages hätte er am liebsten jede Einzelne angeführt, allen voran vielleicht Kristin Bürger: „Bei ihr klappte fast alles hundert Prozent.“ Und dann entschied er sich für die Mannschaft, getreu dem Motto „Der Star ist die Mannschaft“.

Dabei gab es bei ihm im Vorfeld einige Sorgenfalten. Mia Basch war zwar vor Ort, fehlte aber in der offiziellen Mannschaftsliste. Krank. Kein Einsatz. Auch der Einsatz von Lea Uebach und Anna Lena Beul stand auf der Kippe, sie plagten sich mit Krankheitssymptomen. Doch dann konnte Mannschaftsarzt Michael Jürgens Entwarnung geben.

Der Ausfall des Talents Mia Basch konnte bestens kompensiert werden durch das nächste Talent: Mira Naber. Sie hat nicht nur durchgespeilt, sondern hat vom Coach auch den imaginären Sonderpreis als beste Jugendspielerin erhalten. „Sie hat dem Druck standgehalten“, so Jürgens, um dann doch wieder die „tolle Mannschaftsleistung“ hervorzuheben.

Das Abwehrtraining der letzten Wochen habe sich bemerkbar gemacht. Aufbauend auf einer „extrem guten Abwehr“, wobei sich Anna Sondermann als Libera mit deutlicher Aufwärtstendenz auszeichnete, konnten die beiden Zuspielerinnen Victoria Popov und Annika Seidel die Bälle sehr gut verteilen. In der Mitte lieferten Sabrina Küppers und Caro Hermsen eine gewohnt starke Leistung ab. Anna Lena Beul, Jugend-Talent Nummer drei, wurde fast zwei Sätze geschont, sorgte aber im dritten Durchgang, der sehr eng wurde, auch mit ihren Aufschlägen für viel Druck.

Dass es im dritten Satz überhaupt eng wurde, führte Jürgens auf einen „typischen dritten Satz“ zurück. Nach zwei dominanten Durchgängen war es wohl mehr eine Kopfsache als physisch nachlassende Stärke. „Da haben sich unnötige Fehler eingeschlichen, aber meine Mädels bewiesen wieder mentale Stärke, dass sie trotz zeitweiligen Fünf-Punkte-Rückstandes bei 20:23 noch die Kurve kriegten. „Da waren es die druckvollen Angaben von Mira und Anna Lena, die noch für die Wende sorgten“, sagte Jürgens.

Neben der guten Moral war es auch eine großartige Stimmung von der eigenen Bank. Julia Demmerling wie auch Eva van Vianen, die für „den Fall Fälle“ mit an den Rhein gefahren waren, jedoch nicht zum Einsatz kamen, konnten mit ihrem Enthusiasmus den einheimischen Fans Paroli bieten. „Das hat unglaublich viel Spaß gemacht“, resümierte der SFG-Coach – und die Freude wurde noch genährt durch den Blick auf die Tabelle.

Mit dem Drei-Punkte-Sieg wurde der Vorsprung des Tabellenführers VC SFG Olpe auf die Verfolger auf fünf Punkte ausgebaut – und dabei half vor allem der Dürener TV erneut tatkräftig mit. Dem vierten Sieg in Folge gegen KT 43 Köln (3:1) vor einer Woche folgte am Donnerstag ein 3:2 gegen AVC Köln – beide Kölner Teams sind die unmittelbaren Verfolger von SFG. Wenn am kommenden Samstag in eigener Halle der Dritte vom Kölner KT in Olpe antritt, kann der Vorsprung auf den AVC Köln noch größer werden.

Eine Zukunftsprognose gibt Michael Jürgens (noch) nicht ab. Fest steht nur, dass Favoritenschreck Düren am letzten Spieltag Ende März die SFG-Damen zuhause empfängt. Dann sollte Düren die Klasse endgültig gesichert haben und SFG … Gedankenspiele. Jürgens: „Wir denken von Spiel zu Spiel“ – Stereotype Aussage aller Trainer von der Kreisklasse bis zur Bundesliga, sportartenunabhängig.

 

Kader: Lea Uebach, Victoria Popov, Kristin Bürger, Carolin Hermsen, Julia Demmerling, Eva van Vianen, Annika Seidel, Mira Naber, Sabrina Küppers, Anna Lena Beul, Claudia Müller, Anna Sondermann.