21 Februar 2017
Dass die Volleyballerinnen des VC SFG Olpe in der Oberliga schon seit Wochen ziemlich deutlich die Tabelle anführen, ist bekannt.
Dass sie schon fast verlorene Spiele umbiegen können, ist auch nicht mehr so ganz neu. Dass sie aber beim 3:2 (25:20, 37:39, 16:25, 25:22, 17:15)-Sieg bei Tusem Essen einen zweiten Satz zumindest als Vereinsrekord – wenn auch mit negativem Ausgang – abgeliefert haben, ist in dieser Höhe ein Novum.
„Das alles ist eigentlich gar nicht so recht erklärbar“, suchte Mannschaftsführerin Sarah Wolfschläger nach Ursachen für den Verlauf einer Partie, die einer extremen Achterbahnfahrt gleichkam. „Wir begannen recht souverän, spielten unser Spiel, vermochten aber nicht bis zur letzten Konsequenz Essen unser Spiel aufzudrängen.“
Und dann kam das, war man getrost als „Rekordsatz“ apostrophieren kann. „Ich weiß gar nicht mehr, wie der Satz verlaufen ist“, versuchte die engagierte und trotz ihrer erst 23 Jahre wohl erfahrenste Protagonistin den Satzverlauf zurückzuspulen. Es gelang nicht. Satzbälle wechselten auf beiden Seiten wie andere ihre Hemden wechseln – und plötzlich hieß es 37:39. Essen hatte ausgeglichen.
Doch dann kamen Olper Damen, bei denen Trainer Tom Brinkmann wegen einer Skischulfahrt fehlte, zurück. Die SFG-Mädels bewiesen einmal mehr das, was der abwesende Frontmann so sehr an ihnen schätzt: ihre tolle Moral, auch fast aussichtslose Spiele noch drehen zu können.
„Plötzlich waren wir wieder in der Spur, reduzierten unsere Eigenfehler, glaubten an uns und standen auch in der Abwehr richtig“, analysierte Sarah Wolfschläger und war „sehr stolz auf die Mädels“.
Dass es im Tie-Break nach einer 13:9-Führung noch einmal eng, aber dennoch mit 17:15 erfolgreich zu Ende gebracht wurde, war ein erneuter Beleg ihres Selbstvertrauens. Doch dazu hat ohne Zweifel auch die Anhängerschar aus Olpe beigetragen.
„Dass sie uns auch auswärts in großer Zahl unterstützen, das war echt klasse. Das gab uns noch einmal einen Schub und neue Kraft, uns zu konzentrieren“, war Sarah Wolfschläger einfach nur happy nach einer Vorstellung, die einer homogenen Mannschaft zuzuschreiben ist, einer Mannschaft, in der einfach alles stimmt.
Auch wenn das 3:2-Sieg in Essen nur zwei Punkte einbrachte, so konnte die Sechs-Punkte-Differenz zum Zweitplatzierten Düsseldorf gehalten werden, da die Damen aus der Landeshauptstadt sich ebenfalls mit einem 3:2 gegen Bonn begnügen mussten. Noch vier Spieltage – der Aufstieg in die Regionalliga nimmt deutlichere Konturen an.