02 Februar 2015
Das akustische Duell der Fans ging eindeutig zugunsten der Gäste aus – aber das war es dann auch schon. Die hochbrisante Kellerpartie der 3. Liga endete dagegen ebenso klar mit 3:0 (25:18,28:26,25:22) für die gastgebende SG Langenfeld, die damit den VC SFG Olpe fast in ein Tal der Hoffnungslosigkeit stürzte. Nach dem atemberaubenden Auftritt vor Wochenfrist gegen Spitzenreiter RC Sorpesee war die Abfuhr am Rhein ein Tiefschlag, ein KO-Schlag war es (noch) nicht.
Wer vor Ort den Zustand der SFG-Damen beobachtete, kann die schwache Leistung schon eher nachvollziehen. Zwar konnten die Gäste fast wunschgemäß, mit Ausnahme von Libera Nicole Laskowski, komplett antreten, doch die Körpersprache vermittelte nach einigen Ballwechseln einen anderen Eindruck. Die absoluten Stützen der Mannschaft wie Sarah Wolfschläger und Louise Seidl waren krankheitsbedingt eigentlich nicht einsetzbar – und mussten doch ran.
„Schon das Training in der Woche zuvor war bestenfalls suboptimal“, sah SFG-Coach Michael Jürgens einen weiteren Grund für den Reinfall am Rhein und bestätigte, dass nur ein, zwei Spielerinnen mit Normalform einfach nicht ausreichen. Lediglich Kristin Bürger sorgte mit permanent druckvollen Angriffen für Gefahr – bis zu ihrem Ausscheiden. 10:7 führten die Gäste im dritten Satz. Es entstand der Eindruck, dass die Partie noch kippen könnte. Doch als die hochaufgeschossene 19-jährige Außenangreiferin an der Seitenlinie plötzlich liegen blieb, herrschte zunächst Schockstarre in den SFG-Reihen. „Irgendetwas“ am Sprunggelenk, Diagnose noch unklar. Der Ausfall für die nächsten Spiele ist vorprammiert.
Diese Szene war der Anfang vom Ende. SFG kam im ersten Satz trotz ausgeglichenen Starts (10:10) nicht richtig in die Partie, 18:25. Hoffnung keimte im zweiten Durchgang auf. 24:22, zwei Satzbälle, aber vergeben. Am Ende 28;26 für Langenfeld, das fast ohne Reaktion auf den spärlich besetzten Rängen quittiert wurde. Und doch kam noch einmal Hoffnung bei den Gästen auf. Selbst der 0:4-Rückstand im dritten Durchgang wurde schnell kompensiert, auch Langenfeld riss keine Bäume aus. Dann sogar 10:7-Führung Olpe – doch noch die Wende? Aber dann kam Kristin Bürger zu Fall. Statt Wende das Ende.
„Vielleicht waren wir auch zu siegessicher, und als sich schnell Widerstand zeigte, wirkten meine Mädels offenbar verunsichert“, suchte Jürgens nach weiteren Ursachen, auch im mentalen Bereich. Er wollte nichts schönreden: „Es ist schon enttäuschend, es herrschte zu viel Unordnung.“ Enttäuschung pur natürlich auch bei den über dreißig Fans, die die Langenfelder Kulisse („war sie überhaupt da?“) problemlos im Griff hatte. Doch die Punkte blieben am Rhein. Beginnt für die SFG-Damen schon jetzt das Abschieds-Schaulaufen aus der Liga? Die Hoffnung stirbt aber bekanntlich zuletzt.
SFG: Kristin Bürger, Tina Brüser, Caro Clemens, Julia Feldmann, Anja Kempny. Michelle Langer, Anna Harnischmacher Laura Schriewer, Louise Seidl, Sarah Wolfschläger.