Alles, was das Volleyballherz begehrt

13 Februar 2017

Olpe.   „Was haben wir für geile Fans.“ In diesem emotionalen Ausbruch von Sarah Wolfschläger unmittelbar nach Spielschluss steckte viel drin von dem, was das Spiel zu bieten hatte.

 

. Es war einmal mehr beste Abendunterhaltung zur optimalen Sendezeit, besser als jeder Krimi. Schließlich trug auch der Schiedsrichter zur Kommunikation unter den rund 200 Zuschauern bei. Was war passiert? Aber der Reihe nach.

Das 3:2 (25:18, 24:26, 22:25, 25:16, 15:8) des VC SFG Olpe gegen den Dürener TV bot alles, was das Volleyballherz begehrt: Dominanz des Spitzenreiter aber ohne Konstanz, heftige Gegenwehr der Gäste, hitzige Diskussionen mit dem Schiedsgericht, mit gelber und roter Karte angereichert. Im Ergebnis hieß das fünf Sätze und jede Menge Spannung.

Dabei begann alles ganz erwartungsgemäß. Nach dem ersten Drittel im Auftaktsatz übernahmen die Schützlinge von SFG-Coach Tom Brinkmann die Initiative: 25:18, es sah nach einem Drei-Satz-Sieg aus. Doch bei 5:3 im zweiten Durchgang eskalierte zwischenzeitlich die Situation. Ein Pfiff – die Arme des Schiedsrichters gingen nach oben – Sichtblock. Punkt für Düren, 4:5. Lautstarke anhaltende Proteste von Trainer Brinkmann. Folge: gelbe Karte. Brinkmann wetterte weiter – rote Karte. Weiterer Punkt für Düren, 5:5.

Während Brinkmann wütend für kurze Zeit die Halle verließ, setzten sich seine Damen auch ohne vorübergehende Betreuung wieder ab und führten permanent mit drei, vier Punkten bis zum 22:18, bevor der Faden riss. „Die Diskussion mit dem Schiri will ich nicht als Ursache für den Abfall gelten lassen“, sieht Sarah Wolfschläger mehr individuelle Fehler als das Hick-Hack zu Satzbeginn für das folgende 24:26.

Und dann ging die vorübergehende Talfahrt erst richtig los. SFG außer Rand und Band. Düren führte schnell und blieb meist mit vier Punkten in Front. 25:22 am Ende, Düren führte 2:1. Und dann kam wieder das, was Tom Brinkmann an seiner Truppe schätzt: „Die Mädels kommen immer wieder zurück, glauben an ihre Stärke. Man muss aus einem Tief auch zurückkommen können.“

Und sie kamen zurück. Mit 25:16 und 15:8 wurde die Partie dann doch noch fast standesgemäß abgeschlossen. „Man kann nicht immer ein 3:0 oder 3:1 erwarten“, dämpft Brinkmann überzogene Hoffnungen. „Es war schwerer als im Hinspiel, auch Düren hat sich weiterentwickelt.“ Der DTV-Trainer sah den Verlauf naturgemäß etwas anders: „Das Spiel war insgesamt ganz gut, vor allem die ersten drei Sätze. Danach haben wir aufgehört zu spielen.“