250 staunen und der Trainer ist sprachlos

14 März 2017

Verärgert, aufgebracht und zu keinem Kommentar willens verließ Tom Brinkmann, Trainer der SFG-Volleyballerinnen, nach dem 1:3 die Halle und war nicht mehr gesehen.

Diese mehr als überraschende Pleite im Nachbarschaftsduell gegen VTV Freier Grund ist ein Rückschlag im Titelkampf der Oberliga. Nach dieser Leistung ist der Begriff „Ligadominator“ nicht mehr angebracht.

Wesentlich redseliger präsentierte sich Gästetrainer Alfred Terkowsky, der die beste Saisonleistung seiner Damen sah. „Das war ganz stark, was meine Mädels ablieferten. Sie setzten genau das um, was wir im Training besprochen haben. Sie haben aus den Fehlern im Hinspiel gegen Olpe gelernt. Wir hatten uns schon etwas erhofft, aber dass es gleich drei Punkte würden, ist der Hammer. Das verschafft uns Luft zum Relegationsplatz.“

Die SFG-Halle war voll wie schon lange nicht mehr. Gut 250 erwartungsvolle Fans aus beiden Lagern sorgten für viel Stimmung – und mussten erstaunt feststellen, dass die Gäste keineswegs gewillt waren, erneut ein 0:3 wie im Hinspiel einstecken zu wollen. Mit Aggressivität schon beim Aufschlag, dann aber vor allem mit optimaler Blockarbeit kauften sie den Franziskus-Damen den Schneid ab.

„Ich will nichts schönreden“, begann Tom Brinkmann 24 Stunden später mit seinem Statement, „Glückwunsch an Freier Grund. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance. Ohne die Leistung des Gegners zu schmälern, aber wir hatten es ihm auch leicht gemacht. Unsere Angaben kamen zu 70, 80 Prozent beim VTV-Libero an. Dazu fielen Bälle aus dem gegnerischen Halbfeld bei uns rein. Wir waren im Abwehrbereich unsortiert.“

Nach dem Satzausgleich kam bei den vielen Fans natürlich Siegesstimmung auf, doch die verflachte bald. In beiden folgenden Sätzen zogen die Siegerländerinnen schnell mit komfortablem Vorsprung davon. „Ich musste frühzeitig Auszeiten nehmen, aber ohne Erfolg. Da haben sich die Mädels sehr schwach präsentiert, davor dürfen wir die Augen nicht verschließen.“

Es sollte ein Weckruf zur rechten Zeit sein. Brinkmann hat jetzt zwei Wochen Zeit, um seine Truppe wieder in die Spur zu bringen. „Für das Versagen gibt es klare Gründe. Das ist keine Atomphysik. Der Blick auf die Tabelle ist hinderlich. Wir müssen uns daran erinnern, dass wir in den vergangenen Wochen manche Spiele mit Ach und Krach gewonnen haben. Geschenkt wird uns in dieser Liga nichts.“

SFG 1: Kristin Bürger, Julia Feldmann, Anna Harnischmacher, Alex Kauschke, Anja Kempny, Michelle Langer, Nicole Laskowski, Katrin Schürholz, Dany Wiegel, Sarah Wolfschläger.